Studienreise Nordindien und Nepal

"Vielfalt und Kontraste"

vom 6.3.2019 bis 22.3.2019

Die DB brachte uns (ausnahmsweise) pünktlich nach Frankfurt, wo wir dem Check-in bei Air India mit zahlreichen anderen Reisenden entgegenharrten.

Der Flug sollte um 21:30 Uhr starten - um 16:00 Uhr kam die Meldung: "Flug um 7 Stunden verschoben"!!

Dann erklärte man uns, dass der Flug erst am nächsten Tag starten würde - wir würden in ein Hotel gebracht, auf Kosten der Fluggesellschaft. Die Koffer würden aber schon jetzt eingecheckt....

So ging es also nach Wiesbaden in ein Hotel für die Nacht - Verpflegung gut und kostenlos.

Am nächsten Tag sollten wir dann morgens abgeholt werden - aber wieder gab es eine Verzögerung im Flugplan! So kamen wir noch zu einem kostenlosen Mittagessen, bevor es dann endlich mit ca. 20 Stunden Verspätung losging.... - wir hatten die Hoffnung auf Indien fast schon aufgegeben.

Durch die unsichere Lage wegen des Kaschmirkonflikts hatte Pakistan schon vor einigen Tagen den Luftraum gesperrt - so musste die Maschine einen Umweg über den Oman und das Meer fliegen. Das bedeutete fast 2 Stunden mehr Flugzeit. Na toll! Viel Flug fürs gleiche Geld, aber wir hätten gern darauf verzichtet!

 

Mit 14 anderen Reiseteilnehmern wurden wir dann endlich gegen 6:00 Uhr morgens am 8.3. in Delhi von unserem Reiseleiter in Empfang genommen, kurz ins Hotel gebracht zum Händewaschen, Umziehen und schnellem Frühstück, bevor das Programm in Delhi begann, das nun in  e i n e m  anstatt in 2 Tagen absolviert werden musste.... Wir wurden von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten gehetzt, und das bei inzwischen "angenehmen" ca. 30°C...

Aber wir waren ja auf Studienreise und nicht zur Erholung hier!!!

So wurde die Mahatma-Gandhi-Gedenkstätte besucht (Raj Ghat) und das Grabmal des Humayun, das als Vorläufer das berühmten Taj Mahal gilt. Das Rote Fort Delhis mussten wir aus Zeitgründen streichen, aber uns wurde für später ein ähnliches Rotes Fort versprochen, das wir dann auch wirklich  besuchten.

Gedenkstätte und Verbrennungsplatz von Mahatma Ghandi

Die frühere Pracht lässt sich an diesen Ruinen noch erahnen

Spontan ins Programm genommen: ein Sikh-Tempel, in dem täglich bis zu 2000 Menschen kostenlos zu essen bekommen.

 

Um ihn betreten zu dürften, galt es, strenge Bekleidungsvorschriften zu erfüllen.

Hier also mussten die Schuhe ausgezogen und  Kopfbedeckungen aufgesetzt werden. Diesmal wurden auch die Männer von dieser Vorschrift getroffen und jeder mutierte - zumindest optisch - zu einem touristischen Piraten.

Die Frauen konnten glücklich sein, denn sie mussten nur ihre Schals über die Haare ziehen.

S o  kannte man ihn bisher nicht!  - Fachmännisch und im Handumdrehen war die Haarpracht abgedeckt worden.

Hier und in anderen Räumen wird das Essen für eine Unzahl von Bedürftigen gekocht

Wir hatten bei diesen Bildern natürlich auch ein schlechtes Gewissen, denn man fühlte sich unwohl dabei, mit der Kamera einer Armenspeisung beizuwohnen.

Die Hungrigen allerdings schienen das gewohnt zu sein - trägt man doch mit seinem Eintrittsgeld zur Finanzierung des Projektes bei.

Der nächste Tag brachte eine beeindruckende Festungsanlage - so man denn eine holprige Jeep-Fahrt überstanden hatte. Den in Amber früher üblichen Elefantenritt hat unser Reise-Unternehmen nach einem tödlichen Zwischenfall vor einigen Monaten aus dem Programm gestrichen. Nun ging es also nicht mehr mit ES (Elefantenstärken), sondern mit den üblichen PS den steilen Berg hinauf.

Eine Zigeunerfamilie zieht mit Sack und Pack auf den Kamelen direkt neben uns auf der "Bundesstraße" ihres Wegs - ein in Indien üblicher Anblick.

 

Alles, was sich bewegt, tut dies hier auf der Straße, selbst auf der "Autobahn". Das sollte mal bei uns jemand probieren...

Am nächsten Tag ging es weiter nach Jaipur, der angeblich schönsten Stadt Indiens. Als Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan ist es auch eine der reichsten Städte.

Die rötliche Bemalung ihrer Stadtmauern und Fassaden gab ihr den Namen "Rosarote Stadt".

  

Gut geschützt vor der Sonne (bloß gut, dass ich mir schon vor 2 Jahren auf Lanzarote eine koffergerechte Kopfbedeckung gekauft hatte) ging es auf Jagd nach den besten Motiven - die Auswahl war enorm.

Die Arbeitselefanten sind alle kunstvoll bemalt und tragen bunte Decken unter den Gestellen, auf denen die Touristen sitzen und den Berg hinauf geschaukelt werden. Viermal pro Tag geht jeder Elefant diesen Weg, dann ist seine Schicht zu Ende - indische Arbeiter/innen können von solchen Arbeitsbedingungen nur träumen...

Wir waren nicht allein auf der Festungsanlage von Amber

Nach Amber mit seiner wirklich eindrucksvollen Festung, fuhren wir zurück nach Jaipur, wo wir mittels Fahrradrikschas durch die Altstadtgassen gefahren wurden. Eine abenteuerliche Angelegenheit bei irrem Verkehr und permanentem Hupen aller Verkehrsteilnehmer!!! Die Hupe zählt in Indien zur wichtigsten Ausstattung aller Fahrzeuge und sie wird sogar nachts bei freier Straße zur Unterhaltung der Schlaf suchenden Touristen gerne und ausgiebig benutzt!! Der Krach lässt vermuten, dass bei indischen Fahrzeugen die Hupe mit Gas- und Bremspedal gekoppelt ist, so oft ertönt das penetrante Geräusch von jedem Gefährt!

Im Vorbeifahren sahen wir auch die Fassade des Palastes der Winde und den Stadtpalast.

Der Palast der Winde bietet von vorne einen eindrucksvollen Anblick - allerdings gilt hier: vorne hui, hinten... nix los für die Optik, das bedeutete aber, dass wir nach dem kurzen obligatorischen Fotostopp schnell weiterfahren konnten. Abenteuerlich gestaltete sich dabei jedoch die Überquerung der vierspurigen Fahrbahn - da hilft nur: Augen zu und zielstrebig loslaufen. Die Fahrzeuge halten bzw. umfahren einen wirklich. Sie fahren niemanden um! Für uns chaotische Zustände - aber es funktioniert!

6:00 Uhr Wecken, 7:00 Uhr Frühstück, 8:00 Abfahrt!! Wir waren - wie gesagt - nicht zum Vergnügen hier!!

Wir fuhren nach Agra und kamen an der verlassenen Wüstenstadt Fatehpur Sikri mit der riesigen Palastanlage des Großmoguls Akbar vorbei, welche dieser aus Dankbarkeit für die so lange sehnlichst gewünschte Geburt eines Sohnes erbaut hatte.

Mittagspause auf der Fahrt:

Das Lokal ist auf die Versorgung von Bussen eingerichtet - wir ließen uns ein Tomatensüppchen einbrocken, das wir in einem schönen Garten im Schatten von Zeltdächern auslöffelten. Dazu gab es frisches Fladenbrot. Wahlweise mit oder ohne Knoblauch. Allerdings nahm es der Service mit den Wünschen der Touristen nicht so genau, so dass auch  w i r  in den Genuss des Knoblauchbrotes kamen.

 

Diet Coke ist übrigens - neben Bier - das von Touristen am häufigsten bestellte Getränk.

Dieser Hindu-Tempel ist ein seltenes Exemplar in Rajasthan -  solch bunte Tempel kommen eigentlich nur in Südindien vor (und einer steht sogar in Victoria auf den Seychellen, wie wir letztes Jahr erkannt haben :-) ).

 

Auch hier gilt: wer rein möchte, muss sich von seinem Schuhwerk trennen...

Der Elefantengott Ganisha ist überall präsent, und auch sein Reittier, die kleine Ratte... Man will sich ja nicht vorstellen, wie sich eine entsprechende Fortbewegung umsetzen lässt und es kommt Mitleid mit dem ansonsten eher verabscheuten Nagetier auf.

Ein üblicher Anblick: Rindviecher (auch vierbeinige!) laufen frei auf der Straße und durch jede Gasse - man sollte also jederzeit auf Tretminen achten, will man im Bus nicht zu den Geächteten zählen...

Die Frauen kommen von der Senf-Ernte und tragen ihre Lasten, wie in Indien üblich, auf ihren Köpfen. 

Hier handelt es sich um getrocknete Kuhfladen, die hübsch in Kugeln geformt, platt gedrückt und anschließend - oft auch auf den Hausdächern - sorgfältig angeordnet in der Sonne getrocknet werden. Man verwendet sie als Brennmaterial und zum Verputzen der Hütten.

Der nächste Tag brachte das absolute Highlight jeder Rajasthan-Reise: das Taj Mahal !!

Das Grabmal aus weißem Marmor wurde einst vom Mogul-Herrscher Shah Jahan für seine Gattin Mumtaz Mahal als ein universelles Symbol der ewigen Liebe erbaut.

Und wir hatten Glück: blauer Himmel, Sonnenschein - und die Gerüste für die langwierigen Sanierungsarbeiten an allen 4 Minaretten waren im letzten Februar abgebaut worden... Traumhaft!

Auch das Rote Fort, das zu den schönsten Festungen Indiens zählt, wurde heute besucht.

Anschließend beeindruckte uns das sogenannte "Mini-Taj Mahal" - das Itimad-ud-Daulah Mausoleum.

Brav in der Besucherschlange wartend, ließen wir die Personenkontrolle - ähnlich der auf dem Flughafen - geduldig über uns ergehen, bevor es durch eines der 4 großen Eingangsportale zu einem  d e r  Ziele unserer Reise ging.

 

Videofilmen verboten -- aber mit Handys darf gefilmt werden!!!!

Incredible India!!!

Das Taj Mahal  - Ziel von Millionen Touristen in jedem Jahr. Nun also sind auch  w i r  da.

Wir mussten nicht "Lady Di einsam auf der Bank" spielen und den allüberall lauernden Profi-Fotografen überteuerte Bilder abkaufen, nein, wir genossen den Service einer Gruppenreise: es findet sich jederzeit jemand, der uns gerne ablichtet, damit wir wenigstens ab und zu auch einmal gemeinsam auf einem Foto zu sehen sind.

 

Allerdings ließ es sich die Gruppe nicht nehmen, vor  d i e s e m  Motiv gemeinsam für einen Fotografen zu posieren.

Kaum hatten wir unsere Schuhe in überaus kleidsame Vlies-Überzieher gehüllt, durften wir auch das Innere des Mausoleums betreten, wo strenges Fotoverbot herrschte. Bei der hier drinnen  herrschenden Dämmerung hätte man auch gar keine Bilder machen können. So lässt sich das Fotografier-Verbot ganz einfach durchsetzen. Clever, clever...

Manchmal lohnt sich ja auch ein Blick zurück...

Am liebsten würde man einen eigenen Fotoband mit diesem Motiv erstellen - das Taj Mahal ist nahezu aus jedem Blickwinkel einen "Schuss" wert.

... habe ich zu viel versprochen??

Nach dem denkwürdigen Besuch mussten wir uns stärken: ein Linsensüpple mit Fladenbrot - natürlich samt des obligatorischen Diet Coke - bilden unser indisches Mittagessen. Maggi brauchen wir momentan nicht, die Inder würzen sehr kräftig. (Wenn sie allerdings jetzt noch Maggi statt Koriander verwenden würden, bekämen sie im schwäbischen Guide Michelin garantiert 5 Suppenlöffel!)

Brokatstoffe werden hier mit Seiden- und Goldfäden von Hand gestickt und genäht. Kein Wunder, dass die Saris so prächtig daher kommen!

Wieder einmal waren wir alle auf "Jagd"

Überraschende Ausblicke für jede, die ein waches Auge hatte

Nur gründliche Bewässerung sorgt innerhalb des Palastes für erholsames Grün

Von Agra ging es weiter mit dem Zug, dem Shatabdi-Express, nach Jhansi. Dort wurde wieder der Bus bestiegen und in stundenlanger Rüttelfahrt Khajuraho erreicht.

Unterwegs legten wir noch einen Stopp in der alten Residenzstadt Orcha ein.

In Khajuraho angekommen, konnten wir eines der schönsten Beispiele indischer Tempelbaukunst bestaunen:

22 märchenhafte Tempel aus der Zeit von 950 bis 1050 überwältigen noch heute durch die realistische Ausdruckskraft der zahllosen Darstellungen aus dem Leben von Göttern und Menschen.

Auch alte Tempel haben ihren Reiz...

Hier sind wir in Orcha.

...und frisch restaurierte natürlich sowieso

Fantastische Wandmalereien -- kein Mosaik!!!

Typisches indisches Straßenbild: sämtliche Waren werden direkt neben der Fahrbahn angeboten, auf Tischen, Fahrrädern, direkt auf dem Boden...

Ein mit weniger als 3 Personen besetztes Moped ist in Indien quasi eine "Leerfahrt".

 

Das Aufsetzen von Sturzhelmen wird von Landstrich zu Landstrich unterschiedlich vorgeschrieben: von "überhaupt nicht erforderlich", "nur für den Fahrer" bis zu "für alle Mitfahrenden" - oftmals müssen nur Männer ihren Kopf schützen, für Frauenköpfe reicht das Tuch.

22 Tempel an ein und demselben Ort waren natürlich eine optische Herausforderung für uns alle

Frisch getraute Paare erfahren im prüden Land mittels der Tempel-Friese anschaulich, was man in der Ehe tun muss, um den ersehnten Stammhalter zu erzeugen.

Die Steinmetze haben schon vor Jahrhunderten anschaulich und kunstvoll gearbeitet - man könnte hier stundenlang tausende dieser Darstellungen betrachten.

Kamasutra in Stein!!!

Gut, dass es uns weder an Akku- noch an Speichervolumen mangelt

    

Ein wirklich entspannender Aufenthalt während einer recht anstrengenden Reise - hier kann jede durchatmen

Wir hatten uns mal wieder auf eine Tempelbesichtigung eingelassen - also, angetreten zum Socken-Zeigen. Das gestaltete sich oftmals als recht mühsam, wenn Sitzgelegenheiten fehlten und es auch keine Möglichkeit zum Anlehnen gab. Hier hatten wir Glück.

Anlehnungsbedürftiger Tourist, inzwischen wieder voll bekleidet

Am nächsten Tag hatten wir wieder das Vergnügen mit Air India zu fliegen...

Von Khajuraho brachte uns der Flieger nach Varanasi, der Stadt Shivas und hinduistisches Pilgerzentrum seit über 2500 Jahren.

Am Abend konnten wir mittels einer abenteuerlichen Elektro-TucTuc-Fahrt durch die Rushhour der Altstadt von Varanasi zum Ganges gelangen. Dort bestiegen wir ein Boot, von dem aus wir auf dem Heiligen Fluss Ganges der allabendlichen religiösen Zeremonie inklusive Leichenverbrennungen beiwohnten. Inmitten von Hunderttausenden von Menschen!

Ein unvergessliches Erlebnis!!

Religiöse Zeremonie vor einer Unzahl von Menschen, von Gläubigen und Touristen

Parallel dazu finden vor dem öffentlichen Krematorium Leichenverbrennungen statt - alle Aschereste werden anschließend dem Ganges übergeben. Wer sich das nicht leisten kann, wird im Krematorium verbrannt, denn der Hinduismus verlangt diese Art der Bestattung. 

    

Am nächsten Morgen mussten wir wieder früh aufstehen!!  Es ging zum Sonnenaufgang an den Ganges - mit dem Boot fuhren wir an den Ghats vorbei und konnten an den Badetreppen sehen, wie betende Menschen im Fluß ihre Rituale vollzogenen und Yogis ihre Übungen ausführten, daneben qualmten noch die Reste der Leichenverbrennungen des Vorabends...(Nur zur Information: zur Verbrennung einer Leiche sind 400 kg Holz erforderlich!!  Feinstaubmessung ist hier ein Fremdwort.)                                                                                       Ein strammer Marsch durch die Hintergassen Varanasis zeigte uns das andere Bild des Incredible India!! Zwischen Abfällen und Fäkalien hausen hier Mensch und Tier (vor allem Kühe, Hunde und Hühner) - olfaktorische und optische Herausforderung für jeden, der sich in diese Gassen wagt.

 

Nachmittags mussten wir uns wieder Air India anvertrauen - der Flieger brachte uns erneut nach Delhi zurück.

Denn nun kam der zweite Teil der Reise: Nepal mit seinen Sehenswürdikeiten und Bergen!!

Hier waren wir aber noch bei Sonnenaufgang auf dem Ganges unterwegs, während am Ufer das Alltagsleben stattfand

Mönche trafen sich zu ihren Gebetszeremonien 

Touristinnen hatten die Kamera bereit

Hinter unserem Rücken ging in der dichten Wolkendecke die Sonne auf - aber wenigstens nicht  g a n z  unbemerkt, wie man sieht...

Nach der Körperwäsche fand in dem Wasser, in welches man gestern die Asche und Reste der Verstorbenen gekippt hatte, auch die große Wäsche statt. Wir fragten uns allerdings, wie man mit  d e m  Wasser die Sachen wirklich so weiß kriegen kann?

Langsam wurde das Treiben am Ufer des Ganges bunter

Nicht nur Touristenboote waren unterwegs, auch solche mit Mönchen

Das war genau  d i e  Verbrennungsstätte, an der am Vorabend während des großen Festes mehrere Leichen verbrannt wurden. Die Reste waren teilweise noch am Rauchen, als man sie dann den trägen Fluten des Heiligen Flusses übergab. Weiter unten wurde schon gebadet...  

   

Und hier ein Blick aufs "Incredible India" - Kühe sind in den Straßen unterwegs und man muss tunlichst darauf achten, ihre Tretminen zu umgehen.

In diesen Teilen der Stadt Varanasi ist an manchen Stellen der Gestank nach menschlichen Ausscheidungen kaum zu ertragen, wenn man es nicht gewöhnt ist. Kühe fressen Abfall, egal, ob Papier oder Kunststoff - und ihre Milch wird natürlich von kleinen Kindern und Erwachsenen getrunken bzw. auch zu weiteren Nahrungsmitteln verarbeitet.

Und in den verschmutzten Straßen werden die landwirtschaftlichen Produkte verkauft

Am gepflegten Pool warteten wir einige Zeit später und wieder etwas erholt von den morgendlichen Eindrücken auf das Shuttle zum Flughafen.

Wir flogen von Delhi nach Kathmandu, der berümten Bergsteigerstadt in Nepal - welches sich als als ein Moloch mit über 2 Millionen Einwohnern entpuppte mit nur einer einzigen asphaltierten Straße... Der Feinstaub und der Abgasqualm reizten Augen und Lungen... Ein Mundschutz ist durchaus empfehlenswert, kein Witz!!! Die Bewohner könnten über unsere Diskussionen über 40 oder 60 myGramm Feinstaub nur lachen, wenn sie denn überhaupt davon wüssten...

Der Stupa-Anlage von Bodnath, die sich zu einem tibetischen religiösen Zentrum entwickelt hat, galt ein erster Stopp.

Wir besuchten auch Pashupatinath, den Verbrennungsort am Bagmati-Fluss und damit bedeutendes Hindu-Heiligtum, wo auf zahlreichen Plattformen rund um die Uhr die Leichenverbrennungen stattfinden. Ein beeindruckendes Erlebnis...

In Kathmandu gelandet....

Dort konnten wir einen ersten Blick auf die schneebedeckten Berge werfen

Während wir mit unserem einheimischen Reiseleiter durch Kathmandu gingen, wurde die ein oder andere Wasserbombe  nach uns geworfen - Vorboten des Holi-Festes, an dem sich die Jugendlichen mit Wasser und Farbbeuteln bewerfen.

 

Das kann ja heiter werden, vor allem wenn man bedenkt, dass die Bomben mit Schmutzwasser gefüllt sind - und wir benützen schon zum Zähneputzen Mineralwasser... 

Obstlädle in Kathmandu

Hier wurde mit großer Kapelle gefeiert - in den inneren Tempelbereich durften wir Ungläubige diesmal aber nicht. Das hatte durchaus auch seine Vorteile: mussten wir uns doch nicht wieder unseres Schuhwerks entledigen!

Ein berühmter Stupa stand noch auf dem Programm und unser Reiseleiter hatte das Lokal so ausgewählt, dass wir mit Blick auf die Augen Buddhas und auf die umliegenden Schneeberge speisen konnten. Später erfuhren wir, dass es sich bei dem Restaurant um einen Insider-Tipp handelte - zu Recht!

Nach dem Essen soll man bekanntlich ruh´n oder 1000 Schritte tun - wir beschlossen, mangels entsprechender Liegemöbel, die Umrundung des Stupa, denn wir hatten ein halbes Stündchen "frei" zum Fotografieren und Filmen.

 

Es handelt sich wirklich um ein wichtiges buddhistische religiö-ses Ziel, das aber auch von Touristen stark frequentiert wird.

   

Der intensive Gebrauch der Gebetsmühlen verheißt den Gläubigen Gutes für die Zukunft, denn durch ihre Verwendung können die hinduistischen Gläubigen für sich gutes Karma erzeugen

Nächstes Ziel war die zu Kathmandu zählende alte Königstadt Bhaktapur, wo der Königspalast, das berühmte Goldene Tor, die Nyatpola-Pagode und der Bhairav-Tempel bestaunt wurden.

Später ging es noch in die ehemalige Königsstadt Patan und wir besichtigten den Durbar-Platz mit seinen zahlreichen Tempeln.

Das Goldene Tor - ein Ausschnitt...

Am nächsten Tag ging es auf dem Nepal-Highway (einer holprigen Bergstraße mit beeindruckenden Tiefblicken, teilweise ohne Leitplanken, dafür mit Unmengen an Schlaglöchern...) in 6,5 Stunden Bandscheiben mordender Fahrerei zum Chitwan-Nationalpark, wo wir 2 Nächte in einer recht rustikalen Lodge verbrachten.

Der Park gilt als das letzte Refugium für das Rhinozeros im subtropischen Dschungelgebiet des Terai.

Auch Tiger leben noch in diesem Gebiet. Allerdings wussten sie sich während unseres Aufenthalts leider sehr gut zu verstecken.

Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen: bei einer ruhigen Einbaumfahrt konnten wir, als die Sonne langsam höher stieg, zahlreiche Eisvögel, Krokodile und auch Marabus bewundern. Selbst ein Gavial dümpelte träge im Wasser, als wir nahezu hautnah an ihm vorbei fuhren. Da wollte niemand die Wassertemperatur mit der Hand erfühlen...

Anschließend ging es mit Jeeps einige Stunden durch den Park auf der Suche nach großem Getier - leider zeigte sich kein Tiger, aber ein im Fluss badendes Rhino und eines, das neben dem Weg im dichten Elefantengras umherstreífte, wurden gesichtet.

Unterwegs in den Dörfern gab es allerlei leckere Sachen zu kaufen...

Als Nicht-Inder bzw. Nicht-Nepalese sollte man allerdings seinem gesunden Menschenverstand trauen und darauf verzichten. Unser Verdauungstrakt ist nämlich nicht darauf ausgelegt,  Nahrungsmittel, welche mit dem hiesigen "Trink"wasser zubereitet werden, problemlos zu verdauen. Dieser Schuss kann schnell "nach hinten losgehen", und das braucht wirklich niemand. Schon gar nicht im Urlaub (und dazu noch im Omnibus ohne Toilette...).

Hier wird alles wirklich frisch zubereitet - aber eben mit Wasser, das bei uns "durchschlagenden" Erfolg haben würde

Übliches Ortsbild - nur die Kühe fehlen, wahrscheinlich sind sie grade beim Melken

Wolfgang entspannte sich nach der anstrengenden Rüttel-Tour auf dem Balkon vor unserem Zimmer in der Lodge. Hier konnte man´s aushalten und wenigstens ein paar Minuten die lädierten Knochen ausruhen lassen..

Unsere Lodge im Chitwan Nationalpark

Kleine Wanderung durch den Dschungel, immer schön im Gänsemarsch und dabei ja nicht die Verbindung verlieren - brav folgte unsere Gruppe der Anweisung unseres Reiseleiters.

Abendstimmung mit unseren Einbaum-Booten

Der Dickhäuter begrüßte uns mit wehenden Ohren

Abends gab es eine Vorstellung im Kulturhaus mit Tänzen einheimischer Volksgruppen.

 

Die eisige Klimaanlage sorgte während der 1 1/2 Stunden dafür, dass am nächsten Tag mehrere Mitreisende krank waren.

In der Morgendämmerung waren diese Elefanten unterwegs zum Arbeitseinsatz - sprich: Touristen durch die Landschaft schaukeln!!!

Die von den Einheimischen in Handarbeit gebauten Einbäume warteten auf uns - das konnte ja heiter werden. Wir wissen nämlich, dass in diesem Fluss Krokodile lauern. Hoffentlich sind sie in der Morgenkühle noch nicht auf Betriebstemperatur und zu träge, um uns auf ihren Speiseplan zu setzen...

Die beiden Marabus spiegelten sich im Wasser und sie schienen geradezu auf uns und unsere Kameras gewartet zu haben.

Ein nur selten vor die Kamera kommendes Reptil wartete darauf, dass die Sonne und mit ihr etwas mehr Wärme käme, denn dann erst wird dieser Gavial ja so richtig aufwachen. Trotzdem hielten wir auch jetzt schon respektvollen Abstand.

Regungslos lag das Krokodil in Wasser, aber das Auge schien uns genau zu beobachten - vielleicht wäre doch noch ein Häppchen von Touristen als Kroko-Frühstück gefällig???

Liebling der Herzen: das Elefanten-Baby mit seinen tolpatschigen Versuchen, immer mal wieder auf die Beine zu kommen

Die Arbeit auf den Reisfeldern ist anstrengend und, da man ständig im Wasser steht, nicht grade gesund

Die Ochsen arbeiten nicht nur im Reisfeld, sie düngen es natürlich auch gleichzeitig...

Gut behütet und daher bester  Stimmung - Touristin auf der Rückbank des Jeeps

Hin und wieder kam sogar der ein oder andere stolze Pfau vor unsere Linsen

Weiter ging es nach Pokhara - wieder wurden die Bandscheiben ordentlich durchgerüttelt... Dann die große Überraschung: 

Von unserem Zimmer im Hotel konnten wir sogar einen Teil der Annapurna-Kette sehen - schon beeindruckend!

Die noch für den Nachmittag geplante Bootsfahrt auf dem Phewa-See musste wegen eines Sturms ausfallen und wurde am nächsten Tag nachgeholt.

Der nächste Tag war eigentlich als Freizeit vorgesehen, aber unser engagierter Reiseleiter (übrigens der ersten Kaste angehörend!!) bot uns eine leichte Bergwanderung an - mit tollen Ausblicken auf die Annapurna-Gipfel und das nepalesische Matterhorn, den Machhapuchare, 6.993 Meter hoch.

Anschließend noch die Bootsfahrt, die am Vortag gewitterbedingt hatte ausfallen müssen - und 1 Stunde Freizeit für die Shopping-Wütigen, die noch Souvenirs einkaufen wollten.

Dabei kamen wir allerdings voll in das Remmi-demmi des Happy-Holi-Festes, wo sich alle Feiernden mit Farbpulver und gefärbtem Wasser bewerfen, zum Glück wurden Touristen nicht getroffen...

Die nepalesische Landschaft ist wirklich vielfältig - hier waren wir unterwegs entlang des Annapurna-Massivs.

Hier standen wir alle direkt vor dem Annapurna und der Annapurna-Kette (mit Annapurna II - IV).

Eine wirklich unvergessliche Erinnerung!!! Selbst ohne Fotos werden wir diesen Anblick für immer im Gedächtnis behalten! 

Sehr eindrucksvoll war auch die eineinhalbstündige Wanderung, die entlang der Bergkette führte und uns immer wieder die inzwischen öfter wolkenverhangenen Gipfel zeigte.

Die Annapurnakette und das "nepalesische Matterhorn", den Machhapuchare, im Hintergrund - wir werden wohl nie mehr im Leben hierherkommen können...

Machhapuchare - hier, während unserer Wanderung, durfte er einmal ganz allein zur Geltung kommen und stand nicht im "Schatten" des Annapurna

Auf der schon bekannten Holperstraße ging es wieder in 6,5 Stunden nach Kathmandu zurück.

Ein kurzer Aufstieg zum großen Stupa von Swayambunath, einem wichtigen buddhistischen Heiligtum, eröffnete uns einen tollen Ausblick über die Stadt und die Hochfläche von Kathmandu.

Blick auf Kathmandu - von der Vorstellung, Kathmandu sei ein typisches idyllisches (autofreies!!!) Bergsteiger-Dorf wie z.B. Zermatt, haben wir uns schlagartig verabschiedet, als wir erfuhren, dass die Stadt rund 2 Mio Einwohner hat. Auch hier sollte man in der Rush-Hour nur mit Mundschutz unterwegs sein, will man sich nicht ständig räuspern und husten müssen.

Letzte Bilderbuch-Motive in Nepal - die Koffer sind schon fluggerecht gepackt und der Urlaub eigentlich zu Ende.

 

Der letzte Reisetag dient nur noch dazu, der Heimat per Flugzeugen wieder näher zu kommen.

 

Am letzten Abend wurden wir in einen Palast eingeladen, wo ein  typisches (????!!!!) nepalesisches Abendessen mit 6 Gängen und reichlich Reisschnaps serviert wurde; dabei wurden wir von Musikern und Tänzern der verschiedenen Volksgruppen unterhalten.

 

Der letzte Tag war angebrochen: mit Air India ging es wieder nach Delhi zurück. Wir hatten bei der Buchung unserer Sitzplätze anscheinend ein sehr gutes Karma: wir hatten nicht nur einen Fenster- und einen Platz daneben, sondern saßen auch noch auf der "richtigen" Seite: eine ganze Stunde lang hatten wir Blick auf das Himalaya-Gebirge mit seinen schneebedeckten Gipfeln, von denen vor allem die 6-, 7- und 8-Tausender konstant aus der Wolkendecke ragten. Auch dies ein unvergesslicher Anblick, an dem wir uns kaum sattsehen konnten - leicht verrenkte Hälse nahmen wir für die Dauer dieses Flug gern in Kauf.

Am Flughafen von Delhi wurden wir von Offiziellen zum hektischen Rennen zum Abfluggate angehalten - der Flug sollte viel  f r ü h e r  starten als ausgeschrieben!! Shocking!! Zum Glück mussten wir nur mit dem Handgepäck losjagen - die Röntgenkontrollen blieben uns aber nicht erspart.

Schweißgebadet und abgekämpft saßen wir dann im Flugzeug und warteten bald eine Stunde - der Flieger hob mit 10-minütiger Verspätung, also genau planmäßig, ab!! Die ganze Rennerei war für die Katz gewesen! Man fühlte sich als Fluggast wirklich mehr als veräppelt...

Aber in Frankfurt war dann bei der Ankunft doch wieder eine Verspätung von über einer Stunde zu verzeichen!! Hätte uns auch gewundert!! An  u n s   jedenfalls hatte es nicht gelegen!

Nun hieß es, von einer sehr harmonischen Reisegruppe Abschied zu nehmen, dann holten wir unser vorbestelltes Mietauto ab (in dessen Kofferraum grade mal  e i n e r  der beiden Koffer Platz hatte) und fuhren nach Hause, wo wir ziemlich geschafft kurz nach 23 Uhr ankamen - Wolfgang mit einer tollen Erkältung und einer heftigen Bindehautentzündung auf einem Auge, die dann am nächsten Tag einen Gang zum Notdienst ins Krankenhaus notwendig machte...

Die Klimaanlagen im Bus und Flugzeug sind ein Graus!!!

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FAZIT: Der Reisetitel "Vielfalt und Kontraste" ist absolut zutreffend! Wenn man den Schmutz und das Elend in Myanmar gesehen hat, wurde in Indien diesbezüglich noch deutlich "eins draufgesetzt"!! 

Wir haben uns zwar nie unsicher gefühlt, aber in den riesigen Menschenmassen insbesondere bei der abendlichen religiösen Zeremonie in Varanasi kamen schon Bedenken auf und man durfte den Anschluss an die Gruppe nicht verlieren, sonst wäre man "verloren" gewesen!!!

Unvergesslich bleiben jedoch sicher das Taj Mahal, die Einbaumfahrt im Morgengrauen, die Wanderung und der Rückflug mit Blick auf das gesamte Annapurna-Massiv.