Menorca - Entspanntes Wandern & Kultur  vom 22.Mai bis 4.Juni 2022

1-wöchige geführte Gruppenreise und anschließend 1 Woche Verlängerung "auf eigene Faust" mit Mietwagen

Diese Jahr war die "kleine Schwester" von Mallorca unser Reiseziel.

Noch touristisch wenig überlaufen, noch relativ naturbelassen und gutes Wetter - so wird die Insel beschrieben. Wir wollten es selbst sehen und reisten mit demselben Veranstalter, mit dem wir auch die Kleingruppenreise nach Myanmar gebucht hatten, mit der wir sehr zufrieden waren!

 

Von Stuttgart aus ging der Flug über Zürich nach Mahón - auch Maó geschrieben -, der Hauptstadt von Menorca.

Dort angekommen, wurden wir zügig per Shuttle in unser Hotel im Städtchen Es Mercadal  - ziemlich genau in der Mitte der Insel gelegen - gebracht.

Am Abend kam unser Reiseleiter Alvin hinzu und erklärte den Ablauf der nächsten Tage und die geplanten Ausflüge und Wanderungen. Danach gab es ein gemeinsames Abendessen und ein erstes "Beschnuppern" der insgesamt 12 Reisenden.

Am nächsten Tag geht es um 9 Uhr los:

Nach dem ordentlichen Frühstücksbüfett fahren wir gleich auf einer netten Serpentinenstraße zum Augustinerinnenkloster Santuari de la Verge del Toro auf dem höchsten menorquinischen Berg, dem 357 m „hohen“ El Toro, von dem aus man bei gutem Wetter nicht nur über die ganze Insel, sondern sogar hinüber nach Mallorca sieht. Die dortige Marienkapelle mit Schwarzer Madonna ist eines der wichtigsten kirchlichen Heiligtümer Menorcas.

Nach einem zweistündigen Rundgang durch die ehemalige Hauptstadt Ciutadella („Sjutadeija“!) und kurzer Erholung  in eineinhalb Stunden Mittagspause geht es weiter: Der Nachmittag bringt eine erste 3-km-Wanderung auf dem Camin de Cavalls zu einem der schönen Naturstrände Algaiarens, wo wir für die kleine Pause ein schattiges Plätzle suchen, denn Menorcas Sonne scheint es gut mit den mehr oder eher weniger bekleideten Badewilligen zu meinen. Der Camin ist ein 180 km langer Weg, auf dem man früher rund um die Insel zu Pferde oder Esel unterwegs war und den auch wir in den nächsten Tagen begehen werden. Per pedes, allerdings.

 

 

 

 

Weiter Blick nach Norden Richtung Fornells

 

 

 

 

 

 

... auf dem El Toro

   

 

 

 

 

 

Augustinerinnenkloster Santuari de la Verge del Toro

 

 

 

 

 

 

Eingang zur Marienkapelle

  

 

 

 

 

Ciutadella 

 

 

 

 

 

 

Rathaus

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sträßchen sind sauber, wie geleckt.

 

 

 

... eine Spezialität Menorcas: leckere Würste aller Art !!

  

 

 

 

 

 

Catedral Santa Maria de Ciutadella

 

 

 

 

 

 

... im Hafen - zahlreiche Lokale für Meeresfrüchte laden die Gäste zum Schmausen ein ...

  

 

 

 

... nun ist Schluss mit lustig!!

Die Wanderung beginnt!!

 

 

 

 

Wenn man den Blick mal seitab wendet, entdeckt man den ein oder anderen bunten Farbtupfer

 

 

 

 

Auch Menschen können sich auf dem Weg der Pferde fortbewegen, der rund um die gesamte Insel führt. Und heute sind es wohl meist Touristen, die diesen Spuren folgen.

  

 

 

 

... am Strand von Algaraiens. Hier müssen wir mit den Kameras sehr umsichtig "zuschlagen", denn viele Schwimmer sparen sich die Badebekleidung...

 

 

 

 

 

Während unsere Kaltwasser-Fetischistinnen sich in die Fluten stürzen, bevorzugen wir ein schattiges Plätzchen im angrenzenden Wäldchen.

 

 

 

Auch wenn´s so aussieht: wir sind keineswegs alleine an dieser schönen Bucht!

 

 

 

 

Material für manche Künstler - ausgebleichtes Treibholz.

 

 

 

 

Von einem neuen Holzsteg aus haben wir den vollen Überblick über die gesamte Bucht

   

Die heutige Tour führt uns zum nördlichsten Punkt Menorcas, ans Cap de Cavalleria und zu einem Leuchtturm an der Steilküste. Abenteuerlich ist ein kurzer Abstecher durch eine kleine Höhle, die man ohne Taschenlampe nicht durchqueren sollte, vor allem wenn man mehr als 1,50 m Körpergröße aufweist. Als Belohnung winkt ein spektakulärer Blick in die Tiefe der senkrecht abfallenden Felsen.

Für einen anderen interessanten Blick gilt es ebenfalls, Einsatz zu zeigen: wir müssen samt „schwerem Gerät“ eine Steinmauer überqueren und später „querfelsein“ über glatt geschliffenes Gestein und stacheliges Gestrüpp zurück zum Shuttle wandern. Gut, dass wir entgegen der Aussage Alvins, dass Turnschuhe reichen würden, unsere Wanderstiefel an den Füßen haben!  Es geht halt nichts über Alb-geschulte Wandervögel!

 

 

 

 

Far de Cavalleria

 

 

 

Das Zugangstor ist aus menorquinischen Olivenbaum-Hölzern, die seit Jahren nur noch von einem Vater und seinem Sohn aus Es Mercadal hergestellt werden. Wenn sie einmal aufhören, fehlen die Nachfolger...

 

 

 

 

 

... i muaß über diea Mauer !!!

 

 

 

 

 

... glei gschafft!!!

 

 

 

 

 

Auch auf Menorca wird fleißig Honig produziert

 

 

 

Die Windsbraut - kein Sonnenhut würde da auf dem Kopf bleiben!

 

 

 

 

 

Beeindruckende Steilklippen über tiefblauem Wasser

 

 

 

Noch  e i n  Windstoß aus der falschen Richtung und das Testament greift...

 

 

 

Die ersten Mitreisenden schauen schon nach einem geeigneten Plätzchen zum Kneipp-Bad - des muaß abr ned sei...

Auch die Cala Pregonda hat wieder schöne Badebuchten, die von einigen Kneipp-Anhängerinnen gleich genützt werden, während wir mit Monika und Volkmar, unseren neuen Urlaubsfreunden aus Viersen, eine schöne Mittagspause bei Eis und Cola Zero einlegen, denn die ca. 7km lange und wirklich schöne Wanderung ist tatsächlich anspruchsvoll und führt auf und ab entlang der malerischen Küste. Dass unterwegs zwei unserer "gesündesten" Mitreisenden Kreislaufprobleme haben, sorgt für einen kleinen Adrenalinkick beim Reiseleiter und für eine Verschnaufpause bei allen anderen.

 

 

 

 

Bloß gut, dass es so windig ist, die Sonne brennt nämlich erbarmungslos auf uns herunter. Wohl denen, die vorsorglich ordentlich Sonnenschutz aufgetragen hatten...

  

   

   

 

 

 

 

Kleiner Farbklecks vor dem "Stillen Örtchen" - vom Mohn sind wir eigentlich ganz andere Farbtöne gewohnt

Der nächste Höhepunkt, das Retortendorf Fornells („Forneji“), entpuppt sich als relativ nichtssagende und sterile moderne Siedlung, einzig sehenswert ist die kurze Stipp-Visite im Aquarien-Keller eines Langusten-Lokals, wo die großen Krustentiere ahnungslos auf das Ende ihres Daseins warten und dabei gelangweilt auf- und übereinander krabbeln. Auf dem menschenleeren Dorfplatz wartet dann der Großteil der Gruppe auf ein paar wenige Urlauberinnen, die während des Spaziergangs unbedingt noch spontan shoppen müssen… Der Baulärm am Hafen macht den Aufenthalt nicht gemütlicher....

Heute ist Freitag, im Sinne von „frei“, also ohne festes Programm. Nach dem gemütlichen Frühstück wird riläggst, dann schauen wir nach den Abfahrtszeiten der Omnibusse, da wir demnächst ja auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein wollen. Eine kleine Espresso-Pause im  Ca´n Bep und eine Ruhezeit im Hotel dienen der Entspannung nach der gestrigen Wanderung und abends treffen wir in der Pizzeria „San Marco“ zufällig wieder auf Monika und Volkmar, sodass der Abend erneut unterhaltsam zu Ende geht.

 

 

 

 

 

Hafen in Fornells

 

 

 

 

Der Hauptplatz des Örtchens liegt verlassen im Sonnenschein und die meisten der Gruppe warten unter einem Jahrhunderte alten Olivenbaum auf ein paar Damen, die unbedingt noch shoppen müssen.  

 

 

 

 

 

 

 

... gemütliche Pizza-Runde im "San Marco"

 

 

 

 

... und hinterher einen Absacker !!!

Natürlich einen Pomada !!!

Leider scheint der Wetterbericht recht zu behalten: es ist sehr windig; Sturmböen und düstere Wolken stimmen uns auf einen recht ungemütlichen Tag im Südosten der Insel ein.

Die Stadtführung durch Mahón/Maó steht als erstes heute auf dem Programm.

Ein Teil der Gruppe macht eine Hafenrundfahrt durch den zweitgrößten Naturhafen der Welt - wir dagegen genießen unser Serano-Schinken-Käse-Sandwich während der Mittagspause gemütlich in einem Gartenlokal inmitten der Stadt und stärken uns für die nachmittägliche kurze Wanderung im Naturpark S´Albufera. Davor allerdings gibt es noch eine kleine Gin-Verkostung, bei der sich einige Damen ordentlich nachschenken, denn man darf sich hier frei an den verschiedenen angebotenen Gin-Sorten bedienen. Salud! Vor allem, wenn´s nix koschded!!!

 

 

 

 

 

 

Mahón - heutige Hauptstadt der Insel

  

 

 

 

 

 

Von hier aus erinnert Maó ein wenig ans korsische Bonifacio...

   

 

 

 

 

Typisch menorquinische Vorbauten und Balkone

 

 

 

 

 

Wer´s mag...

 

 

 

 

 

Für jeden Geschmack ist was dabei

 

 

 

 

 

 

Renate schmeckt nur der Gin Caramel - was anderes probiert sie erst gar nicht.

 

 

 

 

 

Werden nicht in der Gastronomie noch Hände ringend Mitarbeiter mit Fachkenntnissen gesucht???

 

 

 

 

Nur durch Zufall entdecken wir diese gemütliche Gepanzerte zu unseren Füßen bei der Wanderung im Naturpark s'Albufera.

Während sich der Himmel wieder verdunkelt, haben wir dann nach dem Naturschutzgebiet noch Zeit für einige Fotos vom Leuchtturm am Cap de Favàritx und der schäumenden Gischt an der Steilküste, wo heftige Böen dafür sorgen, dass wir unsere Schritte wohl überlegt setzen müssen und uns nicht bis ganz an der Rand der Felsen vorwagen können.  Schließlich sollen weder unsere  Generalvollmacht noch das Testament vorzeitig zum Tragen kommen…

 

 

 

Sturm umtoster Leuchtturm am Cap de Favàritx

 

 

 

 

Sehr beeindruckend - in diesem Hexenkessel  möchte man weder im Segelschiff noch sonstwie unterwegs sein...

 

 

 

 

Ja, ja - es gibt wirklich kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. W i r  aber sind gerüstet und genießen die tosende Brandung ohne zu frieren.

  

Der heutige Tag beginnt wieder regnerisch und vor allem stürmisch mit recht unfreundlichen Vorhersagen… Alvin bringt uns um 9 Uhr dann zum ersten Programmpunkt, der überwachsenen Siedlung  Torre Llafuda mit imposanten megalithischen Bauten, angesichts derer unserer mitreisenden Archäologin das Herz aufgeht. Die T-förmigen Taulas dienten wohl religiösen Zwecken, aber nix Genaues weiß man nicht...

Allmählich bessert sich das Wetter tatsächlich und in der kleinsten Gemeinde der Insel, Es Migjorn Grau, besichtigen wir Kirche und Städtchen und den Friedhof, auf dem das Grab des ältesten Mannes der Welt, welcher mit 114 Jahren hier verstorben ist, liegt. Und eine nur von außen zu öffnende düstere Toilette, bei der Frau auf die nächste Beerdigung warten muss, sollte sie allein unterwegs gewesen sein!

 

 

 

 

 

Beeindruckender Steintisch - romantisch überwuchert im Laufe der Jahrtausende...

   

  

Unserer idyllischen, aber sehr anspruchsvollen Wanderung von der Cala Galdana zur Cala Mitjana steht nichts mehr im Wege und es geht teilweise mühsam und nicht ungefährlich durch die  Schlucht von Binigaus über Stock und Stein. Wir haben wieder die festen Stiefel an, obwohl sie angeblich aus diesmal nicht wirklich nötig sind. Ohne diese Schuhe wären wir sicher nicht hinauf zum Highlight des Tages gekommen, einer riesigen Höhle – der Rückweg von dort ist auch „nicht ohne“… Schließlich führt unser Weg entlang des Sandstrandes und vorbei an Sonnenhungrigen jeden Alters nach Sant Tomàs, einer reinen Feriensiedlung, die ganz auf den Tourismus zugeschnitten und dementsprechend eintönig ist. Das Verhalten des Restaurant-Personals zeigt, dass hier der Gast schon nicht mehr König ist. Der Ausblick auf das türkisblaue Mittelmeer allerdings ist wirklich sehr schön und wir genießen die Wartezeit auf unser Shuttle bei einem erfrischenden Eis. 

 

 

 

 

 

... so stellt man sich Urlaub vor!!

Cala Galdana

 

 

 

 

Der Wind  hat nicht nachgelassen - das hält keine Frisur aus, nicht mal mit 3-Wetter-Taft und festen Spangen...

 

 

 

 

 

... an der Cala Mitjana

  

 

 

 

 

... in der riesigen Höhle - man vergleiche die kleinen Menschlein ...

 

 

 

Der strenge Geruch nach Pferdeäpfeln bezeugt, dass hier oben tatsächlich manches Mal Pferde übernachten - aus eigenem Antrieb haben sie diese Kraxelei sicher nicht unternommen...

 

 

 

 

... auf der Wanderung in der Schlucht von Binigaus

 

 

 

 

 

 

... am Strand bei Sant Tomàs

Der heutige Tag ist wieder ein "Freitag", denn er steht allen zur freien Verfügung. Wir setzen uns nach dem gemütlichen Frühstück erstmals in den Garten des Hotels und machen einige Pläne für die nächste Woche, in der wir ja ein Mietauto haben und von den Omnibussen unabhängig sein werden.

 

Bei Ca´n Bep - unserem "Stammbistro" - gibt´s am Nachmittag Käsekuchen mit Sahne (!) zum Cafe americano und dann nochmal eine kleine Siesta. Das Abschluss-Essen der Reisegruppe erfolgt abends noch einmal im Hotel und für viele, leider auch unsere Freunde aus Viersen, ist der Urlaub nun zu Ende. 

 

 

 

 

 

 

 

... gut geplant ist halb gewonnen ...

Am folenden Tag - Sonntag - fahren wir mit dem Bus in das Städtchen Alaior, das wir bei schönstem Wetter erkunden. Es ist, wie alle Orte hier, schneeweiß und überschaubar - wir sind also recht bald mit unserem Spaziergang „durch“. Der nächste Bus wird noch auf sich warten lassen, so nehmen wir uns ein Beispiel an den Einheimischen, die sich nach dem Gottesdienst auf der Plaça des Ramal unter schattigen Platanen zum gemütlichen Schwätzchen treffen. Die Damen sind alle im Sonntags-Häs, haben also ihre „guten“ Kleider an, tragen Schmuck und frische Frisuren und man sitzt in Dreier-Grüppchen zusammen, um die wichtigsten Neuigkeiten auszutauschen und zu diskutieren. Da die Abfahrtszeiten der Busse manchmal nur Empfehlungen sind, warten wir an der Haltestelle noch geraume Zeit, bevor wir nach Es Mercadal zurückfahren. 

Heute beginnen die Menorca-Adventure-Days: Urlaub ohne Reisebegleitung und mit eigenem PKW. Erste Herausforderung: mit dem Bus nach Maó und zu Fuß zur 2 km entfernten Autovermietung. Aber Wolfgang hat seine Hausaufgaben hervorragend gemacht und wir finden problemlos ans Ziel und übernehmen unseren Fiat 500 CC, der relativ unbeschädigt aussieht, im Gegensatz zu den meisten menorquinischen Fahrzeugen, denen man meist ansieht, wie winzig klein die Parkplätze auf der Insel sind.

 

Da wir ja nun unabhängig sind, besuchen wir heute bei Sonnenschein noch einmal den Leuchtturm am Cap de Favàritx, wo wir bis zur Absperrung vorfahren, was allerdings entgegen der Erläuterungen unseres Alvins verboten ist und in der Hauptsaison durch Strafzettel bestraft wird. Zum Glück finden wir unseren Fiat ohne Knöllchen und unversehrt vor, als wir wieder zurückkommen.

Nun fahren wir zum archäologischen Highlight, der Ausgrabungsstätte Torre d´en Galmes, die südlich von Alaior liegt und ganz hervorragend restauriert und angelegt ist, eine informative Begleitbroschüre in deutscher Sprache und zwei Videos zur Einführung in die Anlage bietet. Und das alles  k o s t e n l o s!!! Wir bedauern sehr, dass  d i e s e  Stelle nicht im geführten Programm enthalten war!!! Da müssten die Veranstalter aber mal nachbessern!!! Torre d´en Galmes ist wirklich ein absolutes „Muss“ im Insel-Programm!!!

 

 

 

 

Torre d'en Galmes - beeindruckendes Zeugnis der Frühgeschichte

   

 

 

 

 

Wenn sie  j e t z t  die Hand zurückzieht, ist sie umgehend  n o c h  kleiner... Und die teure Kamera wird das wohl auch nicht ganz unbeschädigt überstehen!

   

   

Addaia, wo wir nach einem netten Lokal Ausschau halten, entpuppt sich wieder als eine reine Retortensiedlung und bietet nichts für Auge oder Magen, nur einen abgesperrten Yachthafen, sodass wir weiterziehen nach Na Macaret, wo wir einen kostenlosen Parkplatz und ein kleines Lokal mit Ausblick auf das tiefblaue Meer vorfinden und einen aufwendig kreierten Brownie mit Vanilleeis vorgesetzt bekommen. Der kleine Hafen allerdings ist nicht wirklich eine Reise wert… 

 

 

 

... "kleiner" Brownie - lautete die Bestellung !!!!

Der nächste Tag beginnt zwar mit bedecktem Himmel, aber schon auf der Fahrt nach Maó klart es auf und die Sonne strahlt, als wir zu einem weiteren Höhepunkt Menorcas unterwegs sind, der riesigen Festungsanlage Fort Marlborough. Der Eintrittspreis ist absolut gerechtfertigt, führt doch ein sehr gut angelegter Rundweg durch das Labyrinth der unterirdischen Gänge, ergänzt durch Video-Filme und Erläuterungen, die nicht nur in spanischer, sondern auch englischer Sprache vorliegen. Man bekommt einen guten Eindruck über die fürchterlichen Verhältnisse, unter denen Galeeren- und andere Sträflinge unter schlimmsten Bedingungen mit reiner Muskelkraft und ohne Maschinen diese kilometerlangen Gänge aushöhlen mussten. Unten ist es für unser heutiges Empfinden feucht-kühl, aber nicht unangenehm, denn draußen sticht der Planet. Die armen Geknechteten dürften es, vor allem im Winter, anders empfunden haben.

 

Nun ziehen immer dichter werdenden graue Wolkenschleier vom Meer her Richtung Maó und wir fahren zu einer weiteren Festung, der Fortaleza Isabela II., auch Fortaleza Mola genannt – und überrascht stellen wir fest, dass Isabella die spanische Form von Elisabeth ist. Ja, ja – Reisen bildet halt doch!

Auch hier sorgten 1850 unzählige Häftlinge und Kriegsgefangene in 25-jähriger Knochenarbeit  für diese riesige  Anlage, die am Ende ihrer Feststellung schon überflüssig geworden und veraltet war und "nur noch" als Garnison genutzt wurde. Heute ist das Freilichtmuseum gegen Gebühr zugänglich und ein lohnenswertes Ziel für entsprechende Interessierte. 

 

 

 

Fort Marlborough

Da wir nun schon im Süden sind, fahren wir zum touristisch voll erschlossenen Punta Prima, wo wir in einem netten Strand-Lokal die wohlverdiente Mittagspause einlegen, bevor wir dann eine wieder recht anspruchsvolle  4-km-Wanderung auf dem steinigen Camí de Cavalls bis zum Torre de Alcaufar unternehmen.

 

 

 

 

 

Torre de Alcaufar

 

 

 

 

 

 

...nicht umsonst heißt es "fleißig wie die Bienen"!

Dank Wolfgangs guter Vorbereitung und dem mitgebrachten Navi steht das Tagesprogramm bald fest: diesmal geht es in den Westen und Norden Menorcas, zum Feriendorf Cap Artrutx.

Los Delfines, eine weitere Touristen-Ortschaft, macht da keine Ausnahme und Punta Nati, vielgerühmtes Ausflugsziel, entpuppt sich als schweißtreibender abgesperrter Bereich mit Leuchtturm, wo es für die angelockten Touristen keine Möglichkeit für kleine naturbedingte Geschäfte gibt. Und den Blick über die Klippen aufs Meer gibt es nur, wenn man mal wieder über Steinmauern steigt und sich entlang des Steinwalls rund um den Faro auf schmalem Weg nach vorne wagt. 

Nur für Reiche ist die Cala Morell. Auf schroffen Felsen über tiefblauem Wasser thronen Villen, die individuell und garantiert von hoch bezahlten Architekten entworfen wurden. Es gibt fast kein Plätzchen, das nicht privat und gesperrt ist, kaum, dass man wenigstens den Wagen wenden kann – man möchte hier absolut „unter sich“ bleiben!  In Cala en Porter gibt es wenigstens ein Eis und einen Drink und das „Örtchen“.

 

 

 

 

Cala Morell

 

 

 

 

.. bei Los Delfines

 

 

 

 

Ausblick beim Eisessen auf die Platja En Porter

Heute wollen wir doch endlich den Sonnenuntergang vom El Toro aus genießen. Und siehe da – der Einsatz hat sich gelohnt. Nicht nur bei Capri, nein, auch bei Menorca versinkt die rote Sonne abends um 21:45 Uhr im Meer. Und wir sind hautnah dabei. Sogar mit Vordergrund, denn wir haben uns den Standpunkt für dieses spektakuläre Motiv natürlich im Voraus gut ausgesucht. Wir belohnen uns für den vergangenen Tag mit einem Sundowner-Pomada und bereiten uns auf den morgigen letzten Tag mit dem Miet-Auto vor.

 

  

  

Wolfgang hat in mühsamer, aber erfolgreicher Internet-Recherche doch noch einen Weg gefunden, um per Auto das No-go-Ziel für Touristen erreichbar zu machen und tatsächlich, dank seiner Eingaben findet das Navi eine tolle Aussichtsplattform an der Cala Morell, von wo aus wir die sehenswerte Höhlensiedlung Necrópolis en Caves besichtigen, auch sie kostenlos begehbar und für Interessierte gut aufgearbeitet.

 

Eine Stoßdämpfer-Teststrecke ohne Parkmöglichkeit ist die Straße nach Ses Salines und an den Strand kommt man nur mit vollem Tagesgepäck auf steilem Weg. Man wendet umständlich und mit Grausen, obwohl der Ausblick auf die Bucht wieder einen schönen Sandstrand und schönes Meeresblau bietet. 

  

Da sieht es in Arenal d´en Castell ganz anders aus – bequeme Straßen, Parkplätze und gleichfalls schöne Buchten. Die Häuser sind weiß, sogar die Dachziegel! Hier also machen wir Mittagspause, wenngleich auch diese Gegend vorwiegend von Touristen bewohnt wird. Wenn sie denn da sind. Momentan stehen die meisten Wohnungen leer.

Wir genießen hier zwei nicht nur kunstvoll angerichtete, sondern auch leckere Salate und haben dabei tollste Aussicht auf die Badebucht.

 

 

 

 

 

 

 

... für die Dame: Salat mit angebratenem Ziegenkäse !!

 

 

 

 

 

 

 

 

... für den Herren: Salat mit Serano-Schinken und karamellisierten Walnüssen !!

Der letzte Urlaubstag ist angebrochen und bringt beim Frühstück Nieselregen. Na, das kann ja heiter werden – mit dem Bus nach Ciutadella und wieder zurück?! Aber der Regen lässt nach und wir kommen trockenen Fußes in der alten Hauptstadt an, wo wir einen geruhsamen Spaziergang entlang des alten Hafens machen und dabei gut 3 km zurücklegen.

 

 

 

 

 

 

Heute sehen wir den Hafen "von oben herab"

   

 

 

 

 

 

Wenn nur die Arme nicht immer so kurz wären...

   

Der Shuttle-Bus bringt uns zum Flughafen und wir warten auf das Boarding.

Leider hatt die Maschine 1 1/2 Stunden Verspätung wegen eines Gewitters über Frankreich. so kommen wir natürlich 20 Minuten zu spät in Frankfurt an, um die Anschlussmaschine nach Stuttgart zu erreichen...

Totales Chaos am Flughafen - wir sind nicht die Einzigen, die auf eine Umbuchung warten!!!

Eine Lufthansa-Servicemitarbeiterin gibt uns den Ratschlag, nicht in der Schlange zu warten, da Wolfgang schon per Handy die umgebuchte Bordkarte für den nächsten Morgen(!!!!) erhalten hat und wir deshalb lieber gleich durch die Sicherheitsschleuse in den Bereich des Gates für den Flug nach Stuttgart gehen sollten und uns halt auf den Sitzmöbeln "schlafen" legen sollten!!!!

Dort gilt bis morgens 5:45 Uhr: Kein Getränk - keine Mahlzeit - nix!!! Das ist Lufthansa-Service.

Der Rückflug nach Stuttgart klappt dann auch - leider kommen unsere Koffer nicht mit!!!

Also zum Lost&Found-Schalter und die Koffer reklamieren!

Die erreichen uns dann tatsächlich einen Tag später mit dem Taxi!

 

Ja - wer eine Reise tut, kann was erleben!!

 

 

 

 

 

 

 

Unser Aufenthaltsbereich für die nächsten 6 1/2 Stunden... "Schlafzimmer" kann man das eher nicht bezeichnen!

 

 

 

 

 

Das sieht gemütlicher aus als es in Wirklichkeit war...

 

 

 

 

 

 

Wir wollten ja immer schon eine ganze Abflughalle für uns allein haben!