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Glanzlichter MYANMARS
Erlebnisreise mit Gebeco vom 20.12.2017 - 7.1.2018
Um es gleich vorweg zu sagen: der Platz auf dieser Seite reicht bei Weitem nicht aus um alles, was wir auf dieser Reise gesehen und erlebt haben, zu beschreiben !!
Daher werden wir Bilder sprechen lassen -- vielleicht bekommt der/die Leser/in Lust, dieses Land auch zu besuchen -- es lohnt sich auf jeden Fall !!
Nach 5 bzw. 6 (für Renate) islamisch geprägten Ländern war Myanmar - oder auch Birma oder Burma, wie die Einwohner selbst lieber sagen - das erste buddhistische Reiseland für uns.
Wir hatten den Jahreswechsel für die Reise ausgewählt, da in der Trockenzeit die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit für uns Mitteleuropäer erträglich sind - diese Entscheidung war goldrichtig: wir hatten bis zu 33°C und keine Schwüle !!
Wir sind allerdings daheim bei - 3°C losgefahren, um dann in Yangon bei 28°C anzukommen....
Von Frankfurt ging es in 12,5 Flugstunden nach Singapur, dort hatten wir ca.1 Stunde Aufenthalt, dann flogen wir noch einmal 2,5 Stunden bis Yangon, wo wir ziemlich geschafft ankamen und von einer zierlichen Reiseleiterin names Su in Empfang genommen wurden.
Su sollte sich als wahrer "Glücksgriff" herausstellen - Gebeco ist die weitere Zusammenarbeit mit ihr in Zukunft sehr zu empfehlen - sie war einfach die bisher beste und fürsorglichste Reiseleiterin we have ever had !!!
Kaum in Yangon - auch als Rangon bekannt - aus dem Flugzeug geklettert, ging die Tour auch schon los !!
Der riesige Liegende Buddha wurde bestaunt und am Abend das Treiben beim Sonnenuntergang an der berühmten Shwedagon-Pagode erlebt !! Und zum ersten Mal hieß es:
"Schuhe und Socken aus, keine schulterfreie Kleidung! Frauen müssen knöchellang tragen, Männer Hosen mindestens über Knie lang....!"
Der nächste Tag wurde in Yangon verbracht: wir sahen das moderne Yangon, alte koloniale Herrlichkeit (die allmählich renoviert werden müsste), die St. Mary's-Kathedrale, die Sule- und die Botatung-Pagode. Außerdem fuhren wir mit einer Fähre in ein kleines Dorf, stiegen dort auf Rikschas um, streiften durch einen einheimischen Markt, um wieder per Fähre zurück nach Yangon zu kommen, wo ein weiterer Markt und ein Lagerhaus in Augenschein genommen wurden.
Ein Tag -- schon dicht gepackt !!!
Die Rikschatour.... - für etwas stärker gebaute Reiseteilnehmer eher Qual denn Genuss, da sich die Sitze an burmesischen Körpermaßen orientieren. (Endlich mal ein wie für Renate gemachtes Plätzle!!!)
Über die spartanische Polsterung verlieren wir kein Wort. Immerhin erhielten wir alle hübsche Papierschirme um uns vor der Sonne zu schützen.
Kleine Nonnen -- Nonnen dürfen einmal die Woche Lebensmittelspenden einsammeln, müssen dann damit aber selbst kochen !!
Die Mönche sammeln täglich gekochte Lebensmittel ein, die dann im Kloster unter allen verteilt werden !!
Gleichberechtigung ??? Wie immer, oder??? Aber so können sie wenigstens Einfluss auf den Geschmack nehmen!
Das nächste Tagesziel war die Flusshafenstadt Pyay, unweit der Ruinen der alten Pyu-Stadt Sri Ksetra, die mit einer riesigen Festungsanlage umschlossen war (heute natürlich nur noch teilweise erhalten), und inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe.
Am Spätnachmittag statteten wir dem Bebrillten Buddha in der Shwemyethman-Pagode einen Besuch ab.
Vor uns lagen 290 km und über 6 Stunden Fahrt auf einer nicht enden wollenden Schlaglochpiste - nichts für Bandscheiben geschädigte Mitbürger !!! Der Busfahrer schien statt der Bremse grundsätzlich die Hupe zu betätigen, was sich bei dieser Fahrdauer als sehr lästig herausstellte. Vielleicht haben diese rechtsgesteuerten Busse gar keine Bremsen???
Schon ging es weiter: die Shwesandaw-Pagode wurde bestaunt; die zahlreichen Reste der Pagoden von Sri Ksetra wurden in einer Rundtour per Ochsenkarren (wir sagen nur: BANDSCHEIBEN....) besichtigt, bevor wir am späten Abend und nach 260 km Rüttelpiste in die neue Hauptstadt Naypyidaw kamen - eine Geisterstadt mit 16-spurigen Autobahnen, auf denen sich die wenigen Autos verlieren.... Alles hier dient reinen Repräsentationszwecken für ausländische Staatsgäste, darunter vor wenigen Wochen Papst Franziskus.
Als nächstes kamen wir zur Uppatasanti-Pagode, einer Nachbildung der Shwedagon-Pagode, ehe es auf 220 km Rüttelpiste weiter Richtung Mount Popa, dem Olymp der Götterwelt - einem absoluten Highlight der Reise -
ging.
Die riesige Uppatasanti-Pagode.... - sie ist aus Respekt vor dem Original 30 cm kürzer als ihr Vorbild, die Shwedagon-Pagode in Yangon. Außerdem ist diese Pagode hier auch nicht komplett vergoldet, sondern weitgehend nur golden angestrichen.
Wahrscheinlich muss noch ein wenig mehr gespendet werden, damit auch dieser Stupa vergoldet werden kann.
... und dieses Bild bot sich uns am nächsten Morgen bei Sonnen-
aufgang !! Beim Frühstück auf der Terrasse.
Phantastisch - oder ??
Dafür lohnte es sich, dass wir im Kühlen saßen !!!!! Aber auch der Service und das kulinarischen Angebot stimmten, sodass wir sehr glücklich waren, in diesem Moment an diesem Platz zu sein.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Mount Popa - ein Teil der Gruppe bestieg den hoch aufragenden Bergkegel mit dem Kloster, ein Teil blieb im darunter liegenden Dorf Taung Ba, machte Sozialstudien und "Leute schauen"....
Am Abend kamen wir dann - nach nur 75 km Rüttelfahrt - nach Bagan und damit in eine der großartigsten Tempelstädte Asiens mit über 2.300 Pagoden und Tempeln aus verschiedenen Epochen und in unterschiedlichen Stilrichtungen...
Hier nahmen die meisten Reiseteilnehmer die fakultativ angebotene Möglichkeit zu einer Ballonfahrt am frühen Morgen über die Pagoden wahr (360,- Euro pro Nase...).
Spätestens jetzt hieß es: "Schuhe aus und Socken runter! Los geht´s!"
Sämtliche der 780 Stufen sind überdacht und müssen auch immer wieder von den Hinterlassenschaften der Makaken gesäubert werden.
Aber so schlimm, wie es in allen Reiseführern steht, waren die hygienischen Verhältnisse nicht, wie uns gut informierte Kreise zu berichten wussten.
In Bagan konnten wir einen tollen Sonnenuntergang beobachten, bevor am nächsten Tag die Shwezigon-Pagode, der Thatbyinnyu-Tempel, ein weiterer Markt und eine Fertigungsstätte der für Bagan bekannten Lackwaren besucht wurden.
Der entspannende Teil der Reise begann:
Von Bagan aus fuhren wir nun mit der Princess II flussaufwärts auf dem Ayeyarwady nach Mandalay, der quirligen 1,7-Millionen Einwohner zählenden letzten Königsstadt der Konbaung-Dynastie.
Hier erwarteten uns wieder großartige Pagoden und das imposante Mandalay-Fort vor dem Mandalay-Hügel. Leider aber auch: REGEN!!! :-(
Die Ufer des Flusses gaben nicht viel Interessantes her -- Lesen, Hörbuch oder Musik hören war angesagt!
Bei Wolfgang hatte wieder mal ein übler Virus zugeschlagen -- er erholte sich, in der upper deck-Kabine liegend, von den Beschwerden ... . Bloß gut, dass er heute ständig ein Bad zur Verfügung hatte. Nicht vorzustellen, wenn es ihn an einem der langen Rütteltage im Omnibus erwischt hätte!!!
Wir konnten in einem Kloster die Essenausgabe an die Mönche erleben (ein entwürdigendes Schauspiel mit sich vordrängenden respektlosen Photographen...), wir setzten mit der Fähre über den Ayeyarwady und erkundeten per Pferdekutsche das Dorf Inwa (ohne uns -- dank Renates Pferdehaarallergie !!!).
Auch die längste Teak-Holzbrücke der Welt - die U-Bein-Brücke - wurde einem "Belastungstest" unterzogen.
Mit dem Boot ging es über den Ayeyarwady nach Mingun. Hier hatte König Bodawhpaya die größte Pagode der Welt geplant - sie wurde allerdings nie vollendet und die Reste sind inzwischen von zahlreichen Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Nach einem unvermeidlichen weiteren und wie immer barfüßigen Pagodenbesuch wurden in Mandalay auch die berühmten Blattgoldschläger besucht und bei ihrer schweren Arbeit bestaunt.
Tags darauf starteten wir zu einem 30 minütigen Inlandsflug, um von Mandalay nach Heho zu fliegen.
Auf der Fahrt zum legendären Inle-See machten wir in Pindaya Halt, stand doch die geheimnisvolle Höhle mit 8.000 Buddhastatuen in allen Größen auf der Agenda.
Da das Wetter zu schlecht war um den Inle-See, wie eigentlich geplant, per Boot zu überqueren und zu unserem Hotel zu kommen, musste wieder eine 6-stündige Fahrt auf einer engen, serpentinenreichen Rüttelpiste in Kauf genommen werden...
Der nächste Tag stand im Zeichen einer Erkundungstour rund um den Inle-See per 4-Personen-Booten.
Dabei waren unter vielem anderen ein einheimischer Markt, eine Lotusblumen-Seidenweberei, die heilige Phaung Daw U-Pagode und ein erst 2007 für die Touristen zugänglich gemachtes großes Pagodenfeld mit zahlreichen Stupas aus dem 17. Jahrhundert zu bewundern.
Schon war der letzte Tag angebrochen; per Boot - aber nun endlich wieder bei herrlichem Wetter - ging es zum Nordufer des Inle-Sees, wobei wir noch weitere Einbeinruderer bei der täglichen Arbeit sehen konnten (auch die von der "Werbeabteilung" !!!) Nachdem wir außerdem bei der Herstellung von Papier und den daraus hergestellten Schirmen zugesehen hatten, nahmen wir mit dem Bus die letzte Etappe nach Heho in Angriff, wo ein 1,5 stündiger Flug zurück nach Yangon anstand.
Nun hieß es: noch eine Übernachtung in Yangon, dann der 2,5-stüdige Rückflug nach Singapur, Umstieg in den Airbus A380-800 und 12,5 Stunden Nachtflug nach Frankfurt (der unruhigste und ruppigste Flug, den wir bisher erlebt haben...), dann auf den ICE nach Stuttgart warten und mit dem Bummelzug nach Plochingen tuckern, wo uns dann ein Taxi innerhalb von 10 min nach Hause bringen sollte -- GESCHAFFT !!!!
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FAZIT: Es war eine Erlebnisreise im wahrsten Sinne des Wortes - und zwar in eine völlig andere Welt !!
In den großen Städten sahen wir neben westlichem Luxus bittere Armut; Tagelöhner, die in selbstgebauten Verschlägen unter alten Planen auf dem Mittelstreifen zwischen den Fahrbahnen und Kuhfladen hausen; ein riesiges Müllproblem, da es keine Müllabfuhr in unserem Sinne gibt; Rechtsverkehr mit auf Linksverkehr ausgerichteten Autos (der Bus hatte immer einen Boy, der dem Fahrer sagen musste, ob überholt werden konnte, da der Bus natürlich auch ein Rechtslenker war); Hauptverkehrsmittel für den "Normalburmesen" ist das Moped, in der Regel mit mind. 3 Personen, diversen Taschen und Körben besetzt; tonnenweise Gold an den Pagoden; ein Volk, das sein letztes Geld in den Pagoden an Buddha spendet um das Seelenheil im Nirwana zu erreichen; eine Hauptstadt des Wahnsinns, gebaut auf Befehl des letzten Generals, mit 16-spurigen Autobahnen, auf denen kaum Verkehr herrscht; das angeblich größte Parlamentsgebäude der Welt und Geheimpolizei für die Überwachung der Bevölkerung... usw.
Englischkenntnisse bei der Bevölkerung und beim Personal, selbst in den 4****- Hotels und Restaurants, sind - wenn überhaupt - nur rudimentär vorhanden, und wenn, dann für unsere Ohren teilweise nur sehr schwer und erst auf mehrfache Nachfrage verständlich...
Aber: Wir haben uns immer wohlgefühlt und hatten nie das Gefühl der Unsicherheit oder krimineller Aktivitäten.
Wir hatten das Glück, mit "unserer" Su eine super Reiseleiterin zu haben, die sich rund um die Uhr fürsorglich um alles kümmerte, immer freundlich war, auch Sonderwünsche gerne erfüllte und uns ihr Land wirklich näher brachte.
Nach ca. 28.000 Flugkilometern, ca. 200 Flussschiffkilometern und ca. 1.500 Buskilometern (pro Nase !!) waren wir aber auch froh, wieder nach Hause zu kommen - mit Unmengen an neuen Eindrücken, Bildern und Videomaterial.
Eine tolle Reise - wir können sie nur empfehlen!!!
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PS: wer Schreibfehler findet --- darf sie behalten !!!!