Herbsttage am COMER See

vom 4.10. bis 8.10.2021

Das Ziel unseres kurzen Herbsturlaubes mit dem Bus war der Comer See - mit Ausflügen nach Como, Lugano, Bellagio und Mailand. Leider spielte das Wetter nicht wie erhofft mit, denn eigentlich wollten wir noch etwas Sonne tanken, aber das gelang nur an 2 Tagen. - Man muss es halt nehmen, wie es kommt...

 

Der erste Tag führte uns über Chur - wo ein kleiner Stadtrundgang auf dem Programm stand -, die Via Mala und den Bernardinopass nach Lugano und am Ufer des Comer Sees entlang zu unserem Hotel in der Nähe von Cadenabbia (der Ort ist ja allgemein bekannt als Sommerfrische unseres Altbundeskanzlers Adenauer!!).

 

So gehört es sich: zu unserer Begrüßung hat Chur natürlich das Stadtzentrum rechtzeitig ordentlich beflaggt!

Man könnte ein ganzes Fotobuch mit kunstvollen Wirtshausschildern füllen...

An solch trüben Tagen tut ein bunter Farbtupfer richtig gut...

Na -  d a s  ist doch ein Empfang!!!

Chur grüßt seine Gäste!

Im Hintergrund sehen wir die Martinskirche - ihr Zifferblatt hat einen Durchmesser von 11 m. Aus dieser Entfernung wirkt das gar nicht so wuchtig, aber wenn man dann davor steht, braucht man wirklich keine Brille zum Zeit ablesen...

In Zillis, an der Viamala, steht dieses uralte Kirchlein mit einer einmaligen Kassettendecke. Das würde man im Vorbeifahren keinesfalls vermuten.

Eher zu befürchten wäre bei diesem Anblick, dass wir auf dem Rückweg zum Omnibus ordentlich "eingeseift" wurden... Oh ja! Wir wurden!!!

Die evang.-reformierte Kirche in Cazis wirkt geradezu utopisch und ist in ihrer Art ebenfalls einmalig, wie wir bei einer Besichtigung einhellig feststellen konnten.

Am Spätnachmittag erreichten wir unser Hotel - in der Nähe von Cadenabbia, direkt am See gelegen, nur durch die Durchfahrtsstrasse getrennt....

Das Interieur unseres ****-Grand Hotels, nicht schlecht, oder?...

... nobel, nobel -- unsere geradezu fürstliche Unterkunft bei Cadenabbia!!

Am zweiten Tag waren wir in Como und Lugano auf Besichtigungstour. In Como standen dabei der Dom, das Rathaus und die Altstadt zur Erkundung an.

In Lugano konnten wir auch die südländisch anmutende Plätze mit Arkaden und die Seepromenade - leider bei strömendem Regen und daher nur mit Regenschirmen bewaffnet - besuchen... Das viel gepriesene südländische Flair blieb uns daher leider verborgen. Man sehnte sich eher nach etwas ganz anderem: nach einem warmen Plätzchen in einem der zahlreichen Kaffees mit einem süßen Brioche chocolat...

Raindrops keep falling on my head - leider, leider.

Walking on sunshine wäre uns lieber gewesen!

Die Figuren am Dom zu Como stehen immer im Trockenen - jede hat da nämlich ihr heilig´s Dächle!

Kunstvolle steinerne Rosetten machen sich halt immer gut ...

Humor ist, wenn man bei  d e m  Wetter  trotzdem grinst, gell?!

Der Dom hat auch im Inneren Beeindruckendes zu bieten.

Lichtblick im düsteren Chor

Gut beschirmt geht es rund um den Dom.

Das kleine Kirchle aus dem 16. Jahrhundert in Lugano, direkt an der Uferpromenade des Sees - die Chiesa Santa Maria degli Angioli...

 

...beherbergt sehenswerte Fresken! Sie sind das berühmteste Renaissance-Bild der Schweiz und zeigen, gemalt von Leonardo da Vincis Schüler Bernardino Luini, die Passion und Kreuzigung Christi. Über 150 Personen und zahlreiche Pferde sind hier abgebildet! Da war der Gute aber eine Weile beschäftigt!!!

Nun aber war es wirklich Zeit für den bewährten Stimmungsaufheller: Ein Tässchen Kaffee und dazu ein fluffiges Brioche mit Nutella-Füllung... - ein Genuss, den wir uns tatsächlich  b e i d e regelmäßig gönnten.

Der achtsame Kameramann sorgte dafür, dass die Linse trocken bleibt... Er weiß halt, was zu tun ist! Selbst ist der Mann!

Grau war das neue Azur, hier und heute in Lugano.

... hoffentlich wird's morga besser!!!

Und wie man sieht, konnte es eigentlich auch nur besser werden. Wolken und Barometer hingen nämlich extrem tief!

Aber es kam tatsächlich noch schlimmer: der dritte Tag war nun wirklich total verregnet!! Und dazu auch  s e h r  kalt! Klar. Nass allein genügt ja nicht!

Zuerst fuhren wir per Boot über den Comer See hinüber nach Bellagio und besichtigten die "malerischen Gassen", unzählige Stäffele - die den Stuttgarter Stäfflele locker Konkurrenz machen können -, die Basilica San Giacomo und die Seepromenade. Am Ende unseres Aufenthalts kam dann aber sogar ein richtig heftiger Sturm mit peitschendem Regen auf - auch hier rettete nur ein Plätzle im Café die Stimmung. Später war die Freude groß, als wir bei Wind und Wetter schon etwas früher als geplant an Bord unseres Bootes gehen durften.

Laubengänge in Bellagio - wenigstens blieben wir dort trocken, aber der kalte Wind pfiff gnadenlos durch, wenn man nicht noch ein geschütztes Plätzchen zum Verweilen fand...

... der Wind frischte deutlich auf -- und es würde wohl gleich auch noch regnen!!

Hin und wieder ein kleiner bunter Lichtblick

Eines der zahllosen Stäffele in Bellagio

Natürlich - n o c h  ein Stäffele in Bellagio

... da hilft auch kein Taft! ... Die Frisur hielt  n i c h t !!!

Basilica San Giacomo

Goldener Glanz in der dunklen Seitenkapelle

... auch in Bellagio waren die Brioches, die bewährten kulinarischen Stimmungsaufheller, leider dringend erforderlich!! Wir haben jeden Bissen genossen!!

Die Rückfahrt zum Hotel gestaltete sich auf dem aufgewühlten See durchaus abenteuerlich, aber da wir nur 20 Min auf dem Wasser unterwegs waren, konnte sich die Crew den Einsatz der Frühstück-rückwärts-essen-Tüten zum Glück sparen. Eine Erleichterung für alle!!!

Gegen Abend zeigte sich Bellagio im Sonnenschein von einer ganz anderen Seite. Aber  w i r  waren jetzt leider schon gegenüber im Hotel...

Blütenpracht mit Regentränen

Es wurde tatsächlich immer besser - es wird doch wohl am nächsten Tag die Sonne scheinen??!!

Endlich hatte Petrus ein Einsehen: am 4 .Tag strahlte die Sonne tatsächlich vom wolkenlosen Himmel - wir fuhren nach Mailand.

Nach der quälenden Suche nach einem Busparkplatz in der Nähe zum Dom konnten wir zuerst einen Rundgang auf dem Cimiterio Monumentale machen, dann ging es zur berühmten Mailänder Scala (enttäuschend...macht außen nun wirklich nichts her...) und durch die beeindruckenden Einkaufs-Passagen zum Dom mit kurzer Führung.

Danach hatten wir Freizeit und durften uns noch ein wenig das Treiben in der Altstadt und auf dem Domplatz anschauen - vom bequemen, aber durchaus luxuriösen Kaffeestühlchen aus! Man gönnt sich ja sonst nichts!

Eingang zum Cimiterio Monumentale

Eine Grabstätte an diesem Ort muss man sich leisten können...

Monumentale Monumente, oder?

Aber auch, wenn man den Campari (Soda) erfunden hat - der Tod macht vor niemandem Halt!

Strahlender Sonnenschein heute, auf dem Friedhof! Dazu hätte das gestrige Wetter besser gepasst...

Ein letzter Blick, dann ging´s weiter zu unserem Highlight: Richtung Dom!

Ja - doch!! Das ist die Mailänder Scala - aber von außen wirklich so unspektakulär, dass mancher sicher daran vorbeiläuft ohne zu merken, dass dieses Gebäude eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt ist.

Und jetzt endlich:

der Dom in seiner ganzen Pracht!!

Im Sonnen-schein!!!

Vor blauem Himmel!!!

Sonnenschein!!!

Kleine Steinskulpturen ganz groß...

Im Inneren war es düsterer als erwartet, doch zahllose Scheinwerfer sorgten dafür, dass man einen wirklichen Eindruck von der gesamten Pracht bekommen konnte.

52 riesige Steinsäulen bilden einen regelrechten Säulenwald im Schiff der zweitgrößten Kirche Italiens - nur der Petersdom ist größer.

Draußen strahlte die Sonne - drinnen leuchteten die Glasbilder.

Schade, dass wir zu wenig Zeit für eine ausführliche Führung hatten.

Eigentlich wollte sich Napoleon im Mailänder Dom zum Kaiser krönen lassen... Jetzt reitet er halt in Bronze vor dem Dom.

Pracht-Einkaufsmeile Mailands, die Galleria Emmanuele II.

Auf dem großen Domplatz ist niemand allein. Auch die unvermeidlichen Tauben sind natürlich stets zugegen.

Alles, was Rang und Namen hat,         m u s s  hier Filialen unterhalten...

Neben dem Dom hat Mailand aber auch andere Prachtbauten zu bieten...

Hier der Eingang zur berühmtesten Einkaufs-Passage

Natürlich darf man die Kirche nur vorschriftsmäßig be- bzw. verkleidet betreten. Und mit Cov-Pass. Und mit ungefährlichem Handtascheninhalt. Und im vorgegebenen Zeitfenster. Und und und... Und endlich waren wir doch drin. Aber als wir wieder draußen waren, hatte der blaue Himmel schon wieder damit begonnen, sich mit grauen Schleierwolken zu verhüllen.

Von hier aus sah es wenigstens ein bissle nach "sonnigem Süden" aus...

... kleiner Snack am Domplatz ... Dieses Foto war uns schlappe 31 Euro wert... Wenn scho, denn scho... Mr isch jo schließlich bloß oimol do!

... abendliche Rückfahrt entlang des Comer Sees. Der Blick hinaus ließ die Hoffnung auf eine sonnige Heimfahrt aufkeimen.

Schon war der letzte Urlaubstag angebrochen - die Heimreise erfolgte tatsächlich bei schönstem Wetter durch den Gotthard-Tunnel und am Vierwaldstätter See entlang Richtung Schaffhausen.

Unterwegs gab es noch Stopps in Altdorf und in Küstnacht, wo der Legende um Wilhelm Tell ausgiebig Tribut gezollt wurde...

Wilhelm und Walterli... - Der Papa selbstverständlich mit der unvermeidlichen Armbrust, aber den legendären Apfel hatte der kleine Walter wohl schon verspeist, als man für das Denkmal Modell stand...

Der Stier von Uri - Gold umrahmt am Rathaus in Altdorf.

Auch der Löwe in goldigem Rahmen...

Endlich erreicht: der Vierwaldstätter See - d i e  Szenerie für Schillers Drama und das Schweizer Volks-Epos. Was wäre Wilhelm Tell, ja, wäre die Schweiz ohne unseren Schiller!!!

Das modern gestaltete Glockenspiel ertönt tatsächlich jede Stunde für einige Minuten.

S o  hätte das Wetter doch auch die ganze Woche über sein können...

Landschaft im Vorbeifahren wie aus dem Bilderbuch...

Ende gut - alles gut!!!

Sportlich, wie sie nun mal ist, hat sich Renate tatsächlich die Mühe gemacht, den steilen Weg hinunter - und nachher vor allem wieder hinauf - zu wandern, um auch wirklich  a l l e  Tell-Gedenkstätten abzulichten.

Hierbei handelt es sich ausnahmsweise  n i c h t  um eine Tell-Gedenkstätte, sonst hieße es sicher Tells Beizli...

Unterwegs lohnte sich auch ein Blick nach unten an den Wegesrand...

Die Passagiere auf dem Ausflugsdampfer hatten es da beträchtlich gemütlicher.

.... der berühmte Hut des Landvogts Gessler - die eigentliche Ursache für die Tell-Historie....   

 

Hätte der Landvogt nämlich nicht verlangt, dass alle Vorübergehenden seinen Schlapphut grüßen, und hätte der Willi sich nicht beharrlich geweigert, genau  d a s  zu tun - nix wär´s geworden mit Apfelschuss und wilder Flucht. Und der wackere Friedrich Schiller hätte sich den Stoff für sein nächstes Drama woanders suchen müssen!

Also müsste die Schweiz dem üblen Genossen Gessler ja bis heute geradezu dankbar sein...

Ja, ja - da tuckert der alte Schauffelraddampfer "Stadt Luzern" so gemütlich vor sich hin und bei den steil aufwärts stapfenden Wanderern fließt der Schweiß...

Endlich mal ein Urlaubsfoto, wie es sich gehört: blauer Himmel und blauer See!!!

Und heute gab´s auch die Blumen ohne Regentropfen!

Fazit: Im Herbst kann es an den bekannten oberitalienischen Seen noch sehr schön sein -- wenn man nicht gerade eine Kaltfront mit Sturm und Regen erwischt...