vom 29.10. bis 5.11.2023
Nachdem unsere Reisen in diesem Jahr bisher alles andere als "Urlaubsreisen" gewesen waren, wollten wir wenigstens im Herbst noch ein paar Tage ohne Stress in Meran verbringen - der alten Kurstadt in Südtirol.
So kamen wir am Sonntagnachmittag nach entspannter und staufreier, 6-stündiger Fahrt in unserem vorab gebuchten Hotel in Obermais an.
Um das "noch" trockene Wetter zu nutzen (der Wetterbericht verhieß für die Folgetage nichts Gutes...), machten wir uns gleich auf, um eines der Highlights Merans zu besuchen: die Gärten des Schlosses Trauttmansdorffs.
Nachdem Meran und die Region Alto Adige über ein hervorragendes Busnetz verfügen, legten wir uns für je 16 Euro ein 7-Tages-Ticket für Meran und den Umkreis von 25 km zu (bei uns baut man "Rad-Schnellwege", dort baut man den ÖPNV aus!!). Wir mussten es natürlich gleich ausprobieren und starteten am Montag zur ersten Meran-Stippvisite. Vom Hotel aus konnten wir innerhalb von 5 Minuten den Bus erreichen und waren dann schon nach einer Viertelstunde in der Stadtmitte - man brauchte das Auto wirklich nicht, und Parkplätze sind nicht nur im Stuttgarter Raum rar und teuer ...
Zwar nieselte es nachmittags zeitweise, aber wir konnten doch trockenen Fußes durch die Laubengänge "lustwandeln" - fast so, wie früher Ihre Hoheit Kaiserin Sissi - und uns die Altstadt ansehen.
Von unserem Hotel aus konnten wir direkt in den "Sissiweg" einsteigen, und so machten wir uns am Dienstag auf, um den Spuren der Elisabeth von Österreich zu folgen und ihren 45-minütigen Lieblingsweg hinunter in die Altstadt zu erkunden (was natürlich dank der unzähligen Film- und Photomotive von uns nicht in 45 Minuten zu schaffen war!!). Da war die durchtrainierte Sisi (so schrieb man sie wirklich) natürlich bedeutend schneller unterwegs, sie hat aber auch nicht e i n schönes Foto heimgebracht!!! Das hat man nämlich davon, wenn man wie wild durch die Gegend rennt und nur die Puls-Uhr im Blick hat...
Um die Kalorien unseres abendlichen 5-Gänge-Menüs wenigstens ein bisschen abzuarbeiten, sind wir auch auf der Winterpromenade, der Sommerpromenade und der Gilfpromenade gewandert (eigentlich mehr "spaziert", wenn man´s recht bedenkt...). Anscheinend waren diese Promenaden aber einfach viel zu kurz, wie unsere Waage nach der Heimkehr gnadenlos bemerkte...
Das Grauen hatte einen Namen: Donnerstag!!! REGEN, REGEN, REGEN - nonstop und heftig; nichts konnte uns unter diesen Umständen ins Freie locken...
Zum Glück hatten wir genügend Lesestoff dabei! Die Berge rundum bekamen jetzt sogar dicke große weiße Mützen!
Doch am Freitag wurden wir wenigstens halbtags wieder mit gutem Wander-Sonnenschein-Wetter belohnt und so nahmen wir erneut den Bus bis zum Bahnhof, stiegen dort um in den Bus nach Gratsch und wanderten von dort aus gemütlich filmend und photographierend auf der Tappeiner-Promenade hinunter nach Meran.
Nach den stundenlangen heftigen Regenfällen der Nacht führte die Passer nun mächtig Wasser und rauschte dementsprechend laut Richtung Etschtal.
Auf der Tappeiner Promenade waren Jungingers nicht allein unterwegs, auch wenn es hier so aussieht - hinter der nächsten Kurve lauerte natürlich schon eine weitere Gruppe Wanderer in farbenfroher Outdoor-Bekleidung, die gleich ins zweite Foto platzte.
Aber unser digitaler Papierkorb war zum Glück groß genug, um solche Störenfriede sofort drin versenken zu können...!
Der nächste Tag wurde witterungsbedingt zu einem erneuten Rundgang durch Meran genutzt und die dortige Geschäftswelt unterstützt: durch den Kauf eines kleinen Schuhlöffels (unser bisheriger war den kraftvollen Anforderungen seines Besitzers nicht mehr gewachsen gewesen), eines Regenschirms (für den neuen Löffel-Eigner) und eines Handschuhpaars ohne Fingerspitzen (für die Fotografin) wurde der Umsatz der Meraner Geschäfte nämlich deutlich angekurbelt und der Südtiroler Einzelhandel damit endgültig vor den roten Zahlen gerettet!
Aber irgendwann musste ja auch mal wieder besseres Wetter kommen und tatsächlich konnten wir uns an unserem letzten Urlaubstag nach Lana aufmachen, um von dort aus auf einem Stück des Marlinger Waalweges zu wandern.
Nach zahlreichen Filmsequenzen und Fotos bei strahlendem Sonnenschein und nach einer kleinen Kaffeepause fuhren wir dann noch weiter nach Kaltern am See.
Dort war die Sommer-Saison wohl schon beendet, die Hotels teilweise geschlossen und die Campingplätze leer....
Bei zunehmend böiger werdendem Wind beließen wir es bei einem kleinen Spaziergang am See und fuhren wieder zurück nach Meran, wo das Wetter schon wieder grauer daherkam. Same procedure as every day...:-(
Abends wurden die Koffer gepackt, am Sonntag Morgen gab's noch ein letztes Frühstück vom hervorragenden Buffet und wir starteten bei Nebel und dichten Wolken in Richtung Reschenpass zurück in die Heimat.
Das Wetter wurde zunehmend besser - und ein überraschender Wintertraum eröffnete sich bei der Fahrt über den Pass!! 25 cm Neuschnee und blanke Sonne ergaben natürlich tolle Motive für die künftigen 2023er "Weihnachtsbilder"...
Das entschädigte uns doch ein wenig für das nicht so tolle Meran-Wetter.
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PS: wer Schreibfehler findet - darf sie behalten!
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Fazit: Südtirol ist immer eine Reise wert - das Wetter hat man halt nicht im Griff....