Busreise vom 15.6. bis 24.6.2023
Für den Frühsommer hatten wir die "Grüne Insel" als Reiseziel gewählt - in Form einer Busreise zu den schönsten und wichtigsten Punkten Irlands.
Nach kurzem Flug von Stuttgart nach Frankfurt und zwei Stunden Flug weiter nach Dublin, kamen wir im Laufe des frühen Nachmittags in unserem 4****-Hotel in der Nähe des Flughafens an.
Abends gab es eine kleine Einführung durch eine mehr verwirrende als informierende neue Reiseleiterin des Veranstalters, und am nächsten Morgen gingen 42 neugierige Reisende auf Tour - nun aber zu unserer Beruhigung mit einer deutschen Reiseleiterin, die seit über 20 Jahren in Irland lebt und mit einem Iren (gleichfalls Reiseleiter) verheiratet ist.
Hier unsere Reiseroute:
Von Dublin aus ging es
Insgesamt wurden an 8 Tagen 2020 Kilometer
(in Irland - ohne Anreise/Abreise) im Omnibus und 2.484 km mit dem Flugzeug zurückgelegt.
Zuerst gab es eine kleine Rundfahrt durch Dublin, ehe die Tour hinaus aufs Land Richtung Norden führte. Nach kurzem Kaffeestopp in Cavan ging es für eine kurze Strecke durch Nordirland (wobei man aber keine Grenze oder ähnliches bemerkte) zur Mittagspause nach Enniskillen, einem kleinen Hafenstädtchen, wo wir uns schnell einen Adapter für die englischen/irischen Steckdosen kaufen mussten, da der mitgebrachte den Dienst aufgegeben hatte. In Nordirland ist jedoch die Währung seit dem Brexit nicht mehr der Euro.... Aber wir fanden doch einen kleinen Laden für Elektroartikel. Dort machte uns die freundliche Verkäuferin einen Spezialpreis von 3 Euro (im Hotel hatte man 7 Euro! verlangt) und gab uns sogar in Euro heraus!! Ein erstes nettes Erlebnis mit den überaus freundlichen und umgänglichen Iren! Zur Belohnung legten wir im benachbarten Café gleich noch eine Kaffeepause ein.
Weiter ging es Richtung Nordwesten - zum nächsten Hotel in der Nähe von Donegal. Zuvor konnten wir noch bei heftigem Wind einen kleinen Strandspaziergang bei auflaufender Flut in Rossnowlagh unternehmen, bevor wir unser Hotel in Ballyshannon erreichten - hier blieben wir für 2 Nächte.
Am nächsten Tag gab es zuerst einen Besuch bei Bauer Patsy, der uns zeigte, wie sein Boardercollie "Scott" Schafe dorthin führt, wohin sein Herrchen es will - durch Pfiffe und laute Kommandorufe (die Scott aber teilweise zur Belustigung der Zuschauer auch mal nach eigenem Gusto auslegte...).
Anschließend erlebten wir in einer Tweedweberei, wie früher der klassische irische Tweed hergestellt wurde.
Es folgte der Glenveagh Nationalpark, ganz oben an der Nordwestspitze Irlands, mit dem Glenveagh Castle am Lough Lake.
Zurück in Ballyshannon, tobte am Abend zuerst ein heftiges Gewitter und dann konnten wir den "Irischen Abend" in einem Pub mit originaler irischer Musik, "handmade".... Geige, Akkordeon, Gitarre, Trommel, Tinwhistle und Klavier (Letzteres aber nicht mehr ganz stilecht) genießen.
Am nächsten Tag gönnte uns die Reiseleiterin eine "spätere" Abfahrt - erst um 9 Uhr. Endlich mal ausschlafen...
Es ging nach Mullaghmore, einer sehenswerten Halbinsel mit dem Schloss Cassiebawn Castle, das sich Lord Mountbatten hatte bauen lassen. Er konnte es aber nicht lange genießen, da er kurz nach Fertigstellung dieses Wohnsitzes bei seiner Lieblingsbeschäftigung (Hummerkörbe inspizieren) von einer von Kampftauchern der IRA
gelegten Bombe in die Luft gejagt wurde...
Weiter ging die Tagestour nach Carrick-on-Shannon, wo eine Bootstour auf dem Shannon geplant war. Ein Gitarrist brachte alte Popsongs (aus unserer Jugend ...) gekonnt zum Vortrag und so verging der Ausflug wahrhaft wie im Fluge...
Nach längerer Fahrt erreichten wir das tollste Hotel der Reise - das Kilronan Castle - ein Schlosshotel vom Feinsten! Wir hatten Glück und durften ein großes Eckzimmer mit zwei Fenstern beziehen, mit direktem Blick auf den Park. Und kaum hatten wir die letzten Bilder auf den Speicherkarten, begann das Gewitter und kurz danach ein Platzregen!
Der nächste Tag führte uns zuerst nach Knock zur bekannten Wallfahrtkirche Knock Shrine - eine Heiligenerscheinung war der Grund für ihren Bau.
Über Mullhire erreichten wir Galway - eine der Kulturhauptstädte Europas im Jahre 2020. Ein quirrliges Städtchen mit großer Basilika, vielen Pubs und sehenswerter Fußgängerzone.
Die Weiterfahrt führte über Ennis zu den bekannten Cliffs of Moher - einem Muss bei jedem Irlandbesuch!
Hier hat man sich vorab online anzumelden und bekommt einen genauen Zeit-Slot für den Besuch zugeteilt.... Wehe, man verpasst ihn...
Über Limerick ging nun die Fahrt weiter nach Adare zum unserem nächsten Hotel, das leider keinen Aufzug hatte und wo man die Koffer teilweise bis in den 5.Stock über enge Treppen hoch schleppen musste... Wir waren not amused! Dass wir dann bis in den Morgen auch kein warmes Wasser im Bad hatten, sei nur der Abrundung halber erwähnt!
Nach einem Frühstück im Schnelldurchgang fuhren wir zuerst zum Bunratty Castle and Folkpark, wo wir die Burg besichtigten und uns eine Führerin in altem Kostüm die Geschichte des Schlosses erläuterte. Um das historische Gemäuer herum ist ein altes Dorf wieder aufgebaut - wie das Museumsdorf in Beuren...
Nun kam ein weiteres Highlight der Reise - die Rundfahrt auf der Halbinsel Dingle mit schönen Ausblicken auf die Klippen und mit einem Stopp im kleinen Städtchen Dingle, bevor wir das nächste Hotel in Killnarney (für 2 Nächte) erreichten.
Wir waren inzwischen schon im unteren Südwesteck der Insel angekommen und machten natürlich gleich einen Spaziergang zur Küste, wo wir uns den Wind wieder einmal ordentlich um die Ohren pfeifen ließen. Unzählige Möwen genossen das Segeln direkt über den Köpfen der Strandbesucher und wir können von Glück sagen, dass wir von keinem "Glücksklecks" auf Kopf oder Kleidung getroffen wurden!
Am nächsten Morgen das nächste Highlight: die Rundfahrt auf dem Ring of Kerry (diesmal, wie vorgeschrieben, im Gegenuhrzeigersinn) - vorher noch kurzer Stopp in Waterville mit Strandspaziergang und Aufenthalt am Denkmal für Charlie Chaplin, der dort ein Ferienhaus gebaut und einige Sommer hier verbracht hatte. "Normale" Iren hätten an dieser Stelle sicher k e i n e Baugenehmigung erhalten...
Ein Fotostopp am Mountain Stage Viewpoint durfte nicht fehlen, bevor es zum Lunch in das "Best View"- Restaurant ging: innnerhalb von 45 Minuten wurden alle 42 Reiseteilnehmer abgefüttert. Pardon, abgefertigt!!! Man wurde schon am Anfang des Bufetts von einer Kellnerin abgefangen: man gab die Essenswünsche an, die Kellnerin stellte alles aufs Tablett, man bezahlte und wurde umgehend an einem Fensterplatz "seated", kurz danach wurden die warme Speise (sofern bestellt) und das frisch gezapfte Getränk an den Tisch gebracht!! So geht der Service in Irland, wenn nur die Speisekarte übersichtlich genug ist und die Küche "auf Zack"!!! Aber gemütliches Essen ist unter diesen Umständen nicht wirklich angesagt, Fast(est)food statt Slowfood. Schließlich sind wir auf Rundreise, nicht im Urlaub. Das ist ein großer Unterschied!
Bei nun einsetzendem Nieselregen konnten wir am Ladie's Viewpoint leider nur begrenzt die Aussicht auf die 3 Seen genießen und dann die Weiterfahrt zum Muckross Castle und die Abbey starten.
Während eines plötzlich niederprasselnden Wolkenbruchs machten sich 6 unerschrockene Wanderer (auch wir!!) auf zur 3 km-Wanderung zur Abbey, um nach einem Pflichtfoto schnellstes wieder umzukehren und sich, trotz Schirmen und Regenjacken ordentlich durchgeweicht, im Bus ins Trockene und Warme zu flüchten.
Aber: es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung.... Das sagen aber auch nur die, die sowieso im Trockenen sitzen und nicht nass geworden sind!
Abbey von Muckross Castle - muss man nicht unbedingt gesehen haben ...
Hätten wir von vornherein gewusst, dass die Klosterruine in deutlich mehr als 1,5 km Entfernung liegt (wie von der Reiseleiterin eigentlich versprochen), hätten auch wir den Spaziergang im Schlossgarten und eine Kaffeepause im Restaurant der nassen Wanderung vorgezogen
Dafür wurden wir am Abend durch die von der Reiseleiterin organisierten Karten zur Show "Celtic Steps" wieder entschädigt: wir konnten eine über 2 Stunden dauernde atemberaubende Show der Tänzerinnen und Tänzer bestaunen - mit dabei waren sogar 2 Weltmeister des Celtic Dance!! Ein tolles Erlebnis!! Und auch die begleitenden Musiker/innen waren absolute Könner ihres Fach, tw. Musik-Dozenten, die alle ihre Instrumente beherrschten.
Die Reise war nun schon am südlichen Rand der Insel angekommen - wir erreichten die Stadt Cork und konnten die tolle Markthalle und einige Straßen der Altstadt besuchen, ehe es nach Cobh (gesprochen, wie wenn es "Cove" geschrieben wäre...) weiterging, einem netten Hafenstädtchen, wo wir etwas Freizeit hatten und eine Kleinigkeit essen konnten.
Nun aber ging es endlich zur vielfach schon erwarteten Whiskey-Verkostung nach Midleton in die Jameson-Distillery!!!
Nach dem Rundgang durch die erhalten gebliebenen alten Gebäude (daneben war inzwischen eine supermoderne Destille gebaut worden) mit einem deutschen Führer und dem nun folgenden Verkosten dreier Whiskey-Sorten samt Einladung zu einem leckeren Cocktail (Whiskey, Limette und Ginger Ale... daran kann man sich echt gewöhnen!!! Sogar Renate!!!), wurde die Fahrt zum Hotel in Tramore bei Waterford natürlich in bester Stimmung angetreten.
Wir nutzten in Tramore die Zeit bis zum Abendessen noch für einen schnellen Spaziergang zum Strand - bei heftigem Wind hatten sich doch noch zahlreiche Badegäste für ein Bad ins "kühle" Nass gestürzt...
Der letzte Reisetag war schon angebrochen und wir fuhren bei Nieselregen nach New Ross, wo wir die "Dunbrody" - den Nachbau eines der zahlreichen Auswandererschiffe besichtigten und die Hintergründe der Auswanderung von Millionen von Iren wegen Hungersnot und Armut aufgezeigt bekamen. In einer Ausstellung konnten wir auch zahlreiche prominente Amerikaner irischer Abstammung sehen - Reagan, Walt Disney, Grace Kelly, die Kennedys u.v.a.
Weiter nach Kilkenny, wo wir eine lustige "Touri-Zügles-Fahrt" unternahmen und das obligatorische Castle und den Park im Rahmen der Mittagspause besuchen konnten.
Nun aber die endgültig letzte Freizeit: wir fuhren nochmals nach Dublin und konnten das quirrlige Treiben in der Haupteinkaufsstraße und rund um das Parlament erleben, eine Kaffepause einlegen und den zahlreichen Straßenmusikanten zuhören, die mit technischem Equipment gut ausgestattet waren und bekannte Popsongs gekonnt wiedergaben.
Dann ging es zur letzten Urlaubsnacht noch einmal in das schon vom ersten Tag bekannte Flughafenhotel, wo nach dem Abendessen noch manches Pint Guiness verzischt wurde... Nicht zu vergessen, auch der ein oder andere Jameson-Limetten-Ginger-Cocktail!!!
Am nächten Morgen fuhren dann die Reiseteilnehmer (m/w/d) mit dem Hotel-Shuttle-Bus je nach Abflugzeit zum Flughafen und wir flogen zusammen mit sechs anderen unserer Gruppe über Frankfurt wieder zurück in "The Länd"...
Fazit: wieder eine sehr interessante Reise mit vielen neuen Eindrücken; und dabei hatten wir großes Glück mit dem Wetter: bei allen wichtigen Sehenswürdigkeiten schien uns die Sonne ...