Wir hatten von Sonntag bis Donnerstag - für 4 Nächte - ein Hotel in Amberg - in der Oberpfalz - gebucht und wollten die Stadt und das Umland besuchen.
In diesem Landstrich befinden sich zahlreiche Kirchen, Klöster, Burgen und Ruinen.
Mit dem Wetter hatten wir Glück - nur ein heftiges Gewitter nachts, tagsüber angenehm "warm" bis fast "heiß".
So konnten wir mit dem PKW und dank des Navis auch viele Sehenswürdigkeitne aufspüren und auf die Speicherkarten bannen.
Amberg wurde 1034 erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter ein bedeutender Umschlagplatz für Eisen und Eisenerz, das auf der Vils verschifft wurde. Die Altstadt ist noch immer umgeben von einer fast vollkommen erhaltenen mittelalterlichen Ringmauer mit 4 heute noch erhaltenen Toren. Eine Besonderheit stellt das Wahrzeichen Ambergs, die sog. Stadtbrille dar: ein fünftes Tor über den Fluss Vils. In 2 Bögen überspannt die mittelalterliche Stadtmauer hier den Fluss; einer der Pfeiler steht im Wasser, sodass sich 2 Bögen mit ihrer Spiegelung im Wasser zu zwei nebeneinander stehenden Kreisen ergänzen, was zum Namen führte.
Gleich nach der Ankunft wurde ein erster Rundgang durch Amberg unternommen - bei herrlichem Sonnenschein.
Am Montag ging es zu einem ausführlichen Rundgang nach Sulzbach-Rosenberg mit historischer Altstadt, Schloss und Stadtmauer. Hier war ein Zentrum des Erzbergbaues - bis 1960 wurde noch Erz abgebaut und im Hochofen verhüttet.
Engültig wurde der Bergbau in 1977 eingestellt.
Anschließend besuchten wir Vilseck - ein historisches Städtchen mit der Burganlage Dagenstein, die leider nur von außen zu besichtigen war.
In Auerbach konnten wir die Stadtkirche mit prächtigem Schmuck im Rokokko-Stil bewundern, bevor wir als Höhepunkt des Tages noch das Asamkloster in Auerbach-Michelfeld besuchten - mit wertvollen Fresken der Asam-Brüder.
Leider konnten wir nicht in das Kirchenschiff eintreten - das Gitter war versperrt....
Bei einem weiteren ausführlicher Rundgang durch Amberg haben wir am Dienstag viele kleine und große Sehenswürdigkeiten besucht: das kurfürstliche Schloss, das Eh'Häusl, das Walfischhaus, die Basilika St. Martin am Marktplatz aus dem Jahr 1421 und die Kirche St.Georg, ursprünglich hochgotisch, dann später barockisiert im Zusammenhang mit dem Anbau eines Jesuitenkollegs.
... in der Bildmitte das rote Eh'Häusl, das wohl kleinste Hotel der Welt (für 2 Personen).
Ursprünglich bot es armen Paaren, die keine Wohnung hatten, die einzige Möglichkeit zu heiraten, denn es wurde für wenig Geld an das heiratswillige Paar vermietet, welches dann eine Adresse vorweisen konnte und erst jetzt heiraten durfte. Ja, ja - streng waren die Sitten...
Weitere Stationen unseres Kurztrips waren am Mittwoch die Wallfahrtskirche Maria Lengenbach im Lengenbachtal bei Deining, die Burgruine Wolfstein in der Nähe von Neumarkt, die Wallfahrtskirche Mariahilf bei Freystadt, die Klosterruine Gnadenberg bei Berg und die Klosterburg Kastl, eine romanische Basilika, die leider nicht zu besichtigen war, weil die Anlage zur Zeit zu einer Fachhochschule für die Polizei umgebaut wird.
Unsere Enttäuschung beim Betreten der Anlage war allerdings schon enorm, hatten wir doch zum Ende des Tages noch einen steilen Anstieg in Kauf genommen, um die Mumie der Hl. Anna zu Gesicht zu bekommen, und dann war die Kirche verschlossen und das gesamte Arreal eine riesige Baustelle mit Lärm und Staub.
Außer Spesen... nichts gewesen!
Neben sovielen kulturellen Genüssen kamen auch die kulinarischen nicht zu kurz!!
Oberpfälzer Küche, das Bier der zahllosen Brauereien und natürlich das Eis der italienischen Meister ließen die Tage zu schnell vergehen - man könnte sich hier bestimmt länger aufhalten!!