Normandie und Bretagne

-- Die Highlights im Norden Frankreichs --

Busreise vom 17.8. bis 25.8.2021

Nachdem wir in früheren Jahren schon zahlreiche Motorrad-Reisen in den Süden Frankreichs unternommen hatten, wollten wir uns nun den Norden etwas genauer ansehen.

Diesmal aber ging es mit dem Bus flott und bequem nach Rouen zu unserem ersten Hotel. Gleich am nächsten Tag konnten wir die Stadt bei einer Führung auch etwas näher kennenlernen.

Wir besichtigten die Kathedrale, den Place du Vieux Marché, auf dem Jeanne d'Arc 1431 verbrannt worden ist, die Gros Horloge und bummelten durch die sehenswerte Altstadt.

Anschließend fuhren wir entlang der Blumenküste zum malerischen Hafen Honfleur, wo der Bär steppte, vor allem in den zahllosen Restaurants... Sicherheitshalber hatten wir die Schirme griffbereit, brauchten sie aber nicht. Weiter ging es dann zum nächsten Hotel in der Nähe von Caen, der Hauptstadt der Normandie. Aber vorher gab es noch eine Calvadosprobe.... Keine Sorge, die Proben gab es nur in äußerst homöopathischer Dosierung. In jedem französischen Winzer steckt wohl auch ein Schwabe...

... gut, dass wir Schirme dabei haben ...

... viel Fachwerk - aber ein ganz anderer Baustil, als ihn die bei uns gebauten Fachwerke aufweisen

Kunstvoll verzierte Häuserfront im mittelalterlichen Stadtkern

Schade, dass der Nieselregen kein Ende nahm, aber gut, dass es wenigstens nur nieselte!

Eingangspforte der Notre-Dame- Kathedrale in Rouen.  Sie ist die höchste Kirche in Frankreich, dank ihres 3. Turmes, einem filigranen Neubau aus dem damals modernen Gusseisen.

.. in allen Kirchen waren tolle Fenster zu bewundern

Absoluter Hingucker in der Altstadt: die Gros Horloge, die große astronomische Uhr

Am großen Marktplatz - ganz in der Nähe - ist seinerzeit Jeanne d'Arc hingerichtet worden.

Hafenflair in Honfleur

... im Hafen von Honfleur. Die Wolken halten dicht. Die Frisur hält.

Diesen  Ausblick genossen schon Charles Baudelaire und Erik Satie. Zeit, dass auch wir hier stehen!!!

Calvados in allen Farben und Flaschenformen

.. wir lauschten wissbegierig den Erläuterungen des Kellermeisters bei der Calvados-Probe... Ja, ja - bekanntlich haben die Götter die Arbeit vor das Vergnügen gesetzt!

... Warten auf die eifrigen Einkäufer unserer Reisegruppe, die noch bei der Wahl der leckeren Tröpfchen waren ... Wenigstens gab es adäquate Sitzgelegenheiten für die Kostverächter. Selber schuld, warum nicht besser im anregenden Verkaufsraum verweilen?

Der nächste Reisetag führte uns an die Landungsstrände der Alliierten bei Arromanches, wo im Museum das Ende des Krieges durch die Landung der Alliierten gezeigt wird und auch einige originale Elemente der Landungsbrücken ausgestellt werden.

Weiter nach Bayeux, der Stadt des berühmten 70 Meter langen Wandteppichs, der die Geschichte der Eroberung der britischen Inseln durch William The Conquerer erzählt. Auch die Kathedrale, in normannischer Gotik erbaut, wurde ausgiebig besichtigt, bevor wir Kurs auf Saint Malo, dem nächsten Highlight nahmen.

... am Strand von Arromanches

.. do gohd`s aber ganz schee weid na!!!

Die Hibisküsse warten auch auf die Sonne

... "NO MORE WAR" -- eindrucksvolles Wandgemälde!!

... Ein kleines Päuschen muss sein!

Eingang der Tapisserie in Bayeux

... na, na, na -- solche Stickereien auf diesen altehrwürdigen Teppichen???

Incroyable!!! Mon Dieu!!!

 

Nicht wirklich jugendfrei - oder am Ende gar die "Bravo" des Mittelalters???

Wilhelm der Eroberer hat schon mächtig Eindruck und auf dem 70 m langen und 54 cm breiten Wandteppich seine gestickten Spuren hinterlassen. Wobei - gestickt hat er bestimmt nicht höchstselbst... Da hätte er ja keine Zeit mehr für seine Kriegszüge gehabt, der Willi.

Kathedrale in Bayeux

Unglaublich, diese filigrane  Farbenpracht, selbst bei bedecktem Himmel

Hier sind wirklich große Glaskünstler am Werk gewesen.

... und hier ist die Natur die wirkliche "Künstlerin" ...

Auch  w i r  wissen, wie man geschickt fotografiert - sonst würde man nämlich das hässliche Gerüst sehen, welches einen Teil der Kirchenfassade momentan verunstaltet. Aber was sein muss, muss halt sein... und der Zahn der Zeit nagt ja nicht nur in Ulm oder Köln!

Steckrose

... abends in Saint Malo -- im Hintergrund unser Hotel -- ganz nah am Zentrum also! Allerdings kamen die Mitreisenden der vorderen Zimmer erst gegen halb drei Uhr nachts zur Ruhe... Gut, dass  w i r  die paar Tage etwas abgelegener logierten.

Festung Saint Malo

Am nächsten Tag stand zuerst ein absolutes "MUSS" auf dem Programm: der Besuch des Mont Saint-Michel und dort der Schweiß treibende Aufstieg zum Kloster... Aber vor Corona war es mit den Besucherzahlen garantiert noch viel, viel schlimmer!

Der Berg gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird tagtäglich von tausenden Touris belagert...

Wir waren Gott sei Dank schon relativ früh am Morgen dort und konnten die Gebäude noch halbwegs "allein" besuchen - immer mit Vorzeigen des "Pass Sanitaire" und Maske!!! Da sind die Franzosen wesentlich genauer und strenger als wir...

Nachmittags konnten wir uns dann noch die Mauern der Stadtbefestigung von Saint Malo, den Hafen und die Altstadt anschauen, die wir zu zweit dann auch noch in der "blauen Stunde " ausgiebig durchwanderten...

Gespannt näherten wir uns dem Objekt unserer Begierde. Wenigstens regnete es nicht...

 

Davon, dass das Kloster auf einer Insel liegt, haben wir leider nichts bemerkt. Das Meer hatte sich zurückgezogen - vermutlich, als es bemerkt hatte, dass die ersten Urlauber-Busse im Anrollen waren...

... mit dem Shuttle-Bus wird man bis kurz vor den Klosterberg gefahren, der Rest ist Schweiß treibende ARBEIT !!!

Man könnte sich natürlich auch gegen teure Euro per Pferdekutsche auf die Insel bringen lassen, wir zogen aber die schwäbische, da kostenlose Variante vor. Außerdem ist es für Pferdehaar-Allergikerinnen eher ungünstig, sich einem solchen tierischen Transportmittel anzuvertrauen.

Am und im Kloster wird permanent restauriert ...

Im Refektorium ließen es sich die Mönche mehr oder weniger gut gehen. Je nachdem, wer grade in der Küche den Kochlöffel schwang.

Hin und wieder gelang ein  - fast - menschenleeres Foto.

Die vorgeschriebene "Dienstkleidung" an belebten Stellen...

Aber: besser maskiert, als gar nicht rein dürfen...

... bloß guad, dass r vorhär beim Schirobragdiggr gwäsa isch!!!

 

Wahrscheinlich brauchen wir nach dem Urlaub dann  b e i d e  einen entsprechenden Termin.

... nach dem etwas anstrengenden Aufstieg zum Mont Saint-Michel verlieh uns ein Tässchen Kaffee wieder neuen Schwung! Das hatten wir uns aber wirklich auch verdient!!!

Am nächsten Tag sollte eigentlich der Ausflug auf die britische Insel Jersey stattfinden - leider war der aber Corona bedingt gestrichen worden und wir fuhren stattdessen nach Rennes und waren dort Teilnehmer einer total verregneten Stadtführung. Da wären wir in Jersey auch nicht glücklich geworden und hätten zudem 2 x 120 € ausgegeben...

Aber so wurde nach dem Rundgang wenigstens noch eine Spezialität dieser Region ausgiebig getestet: Galette - eine Art Crêpe mit leckeren Füllungen...

Wenigstens waren alle mit Schirmen ausgerüstet. - Nach der Führung hörte der Regen übrigens auf!

Dass auch Rennes eine beeindruckende Kathedrale aufweist, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt: St. Peter & Paul, mit neoklassizistischem Inneren und einer Bauzeit von über 500 Jahren. Und da regen  w i r  uns über ein wenig Verzögerung bei Stuttgart 21 auf...

 

Ob man in Rennes damals noch mehr Juchtenkäfer und Eidechsen schützen musste??? 500 Jahre - da konnte man ja die ganze Arche Noah retten!

Mal ein relativ ungewohnter  Anblick - bisher waren wir rein "gotisch" unterwegs gewesen...

    

Die  kulturellen Vorarbeiten sind erledigt. Nun sind die kulinarischen an der Reihe.

... erst mal sehen was es so alles gibt!!

... eine Galette mit Pommes, Glace de Pommes, flambée avec Calvados ...

 

Fast wäre es zum flambierten Mann gekommen, aber Wolfgang hat sich rechtzeitig zurückgezogen und nur das Essen den Flammen überlassen.

Mme dagegen hatte eine ungefährliche Galette Caramel vorgezogen. Sans Calvados, aber avec Nutella et des amandes hachées (ghaggde Mandla).

Versöhnlicher Abschluss eines verregneten Urlaubstags: Sonnenuntergang am Strand von Saint Malo.

D i e s e n  Sonnenuntergang musste ich einfach dokumentieren. Und noch ein Bild. Und noch eins. Und .....

Gleich löscht das Meer die Sonne aus, wie es so schön im Schlager heißt...

Weiter führte uns die Reise nun in den Westen der Bretagne. Wir kamen als erstes zum Leuchtturm am Sturm umtosten Cap Fréhel, das 70 Meter hoch über dem Meer ein tolles Panorama bietet.

Anschließend fuhren wir an der Küste entlang zu den rosa Felsen der Côte de Granit Rose - ähnliche Felsformationen, geformt durch Wind und Meer, hatten wir auch schon auf Korsika und den Seychellen bewundert...

Unser Tagesziel war Quimper, wo wir das tolle Abendlicht gleich nutzten und eine "Fotorunde" durch die wirklich sehenswerte Altstadt einlegten!

... vom Winde verweht am Cap Fréhel, abr sonschd gsond!

...sie trotzen Wind und Wetter

Der Leuchtturm bietet nicht nur Schiffen Orientierung, auch die Urlauber können so mal ohne GPS zum Bus zurückfinden.  

Stürmisch wie es heute war, musste man sich überlegen, ob man wirklich bis an den Rand der Klippen vorgehen sollte.

.. leider war auch im Hafen von Ploumanac'h grade Ebbe und die Boote boten einen ziemlich trostlosen Anblick, so auf dem Schlamm. Und von wegen - frische Meeresluft... Brackwasser riecht eher modrig.

... bei den rosa Felsen in Ploumanac'h

Auch hier lag das ein oder andere zentnerschwere Granitsteinchen rum.

Die Frauen hatten gut lachen, während der arme Mann an ihrer Seite ungewollt zum Piraten mutierte. S o  kannten wir ihn noch nicht...

Und was war denn das? Ein rosa Granitfels. Was sonst...!!!

Gleich nach unserer Ankunft in Quimper  noch schnell ein Stadtbummel bei warmem Abendlicht. Wer weiß, wie das Wetter morgen sein würde...

Dass Quimper eine bekannte Keramik-Stadt ist, konnte man schon an der Hausfront des Souvenir-Ladens erkennen. Teller an Teller, immer an der Wand lang.

Auch am nächsten Tag schien uns in Quimper die Sonne.

Ist das nicht sehenswert?!

Orientierung leicht gemacht: immer den Türmen nach...

... und anschließend eine kleine Kaffeepause.

Der nächste Morgen wurde nochmals genutzt, um die Altstadt von Quimper mit vielen Fachwerkhäusern und die mächtige Kathedrale Saint Corentin zu besuchen. Wir gingen zu zweit auch noch in den Jardin de la Paix, wo neben zahlreichen exotischen Pflanzen und Blüten gefilmt wurden.

Der nächste Halt war dann in Carnac bei den jungsteinzeitlichen Megalithfeldern, die die größten und berühmtesten der Welt sind. Über 3000 Steine in allen Größen und Formen können hier bewundert werden, wobei die genaue Herkunft und die Gründe der Formationen wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt sind.

Nach der Legende um den Heiligen Cornelius soll es sich um versteinerte römische Legionäre handeln, auch könnten es keltische Tempelreste sein... oder vergessene Touristen??? Hier versagt Wikipedia den Dienst...

Unser Tagesziel Vannes erreichten wir am späteren Nachmittag - erneut genau die richtige Zeit, um das milde Licht für einen schnellen Foto-Rundgang durch die Altstadt zu nutzen, während der Rest der Gruppe lieber unter die Dusche stand oder ein schnelles Nickerchen einlegte!!

Exotische Pflanzen im Jardin de la Paix

Jetzt noch eine Galette Chocolat oder ein leckeres Glace, dann wäre das Urlaubsfeeling doch perfekt...

Stattdessen bleiben wir streng vegan, aber hungrig auf Motive.

... kleines Päuschen in Quimper vor der Weiterfahrt - und ja nicht vergessen: Sandwich jambon et fromage einkaufen, nicht, dass es uns geht wie gestern Mittag, bei der kalorienmäßigen Nullnummer!!!

... viel Steine gab's in den Megalithfeldern zu bewundern...

 

Die Führung war durch eine local guide obligatoire! Die Dame hatte seit fast 2 Jahren keinen Führungsjob mehr gehabt -- deshalb entsprechend ausführliche Erläuterungen,  während die armen Touris in der Sonne brutzelten...

Die Schweizer Führerin fand einfach kein Ende - "Und was könnte das wohl gewesen sein?" Keine Ahnung, wir sind doch hier, um genau  d a s  zu erfahren!!!

Noch´n Stein. Diesmal mit großen Augen. Der hat sicher auch die Uhr im Blick. Oder schaut der auch schon nach dem nächsten WC-Häuschen???

Hotel de Ville in Vannes - auch hier gönnten wir uns noch einen abendlichen Spontan-Bummel duch die Altstadt. Und das war sehr gut so: später gab es dafür nämlich absolut keine Zeit mehr und schon gar kein geeignetes Licht!

Auch in Vannes wiesen die Gebäude die typischen Fachwerk-Fassaden auf.

   

Und die Kathedrale besitzt auch in Vannes beeindruckende bunte Glasfenster.

Die Sonne verschwand allmählich - Zeit, ins Hotel zurückzukehren und sich nun der Körperpflege zu widmen - die Bilder hatten wir jetzt jedenfalls "im Kasten"! Altes Fotografen-Knowhow...

Die Reise näherte sich unaufhaltsam ihrem Ende - von Vannes aus fuhren wir 400 Kilometer zum letzten Hotel nach Chartres.

Wir gönnten uns mit dem "Touri-Zügle" eine kleine Runde durch die Altstadt, besichtigten natürlich die weltberühmte riesige gotische Kathedrale und hielten noch erfolgreich nach einem kleinen Café Ausschau - Eintritt nur mit "Pass Sanitaire et Masque obligatoire", natürlich!

 

Am nächsten Tag ging es bei strahlendem Sonnenschein und mit nur kleinen Staus bei Paris und Karlsruhe wieder Richtung Heimat, wo uns das  Shuttle schon für die Heimfahrt erwartete.

   

Postkartenmotiv, oder etwa nicht?!

Auch die Steinmetze haben damals ganze Arbeit geleistet.

Man kommt sich ganz schön klein vor, vor solchen Kirchen...

D e s  muss i au no filma!!! Ohbedingd!!!

Details, mit denen man ganze Filme füllen könnte.

   

Das Steinrelief in der Kathedrale ist 100 m lang und 6 m hoch - da waren die Steinmetze ordentlich beschäftigt...

Ein falscher Hieb mit Hammer und Meißel... nicht auszudenken!

Unglaublich, wenn man nicht selbst dran entlang gegangen ist... Ein beispielloses Kunstwerk in Stein in der Kathedrale zu Chartres!

 

Und frappierend: der Unterschied der schon gereinigten Kirchenteile und Figuren zu den vom Schmutz und Ruß der Jahre überzogenen noch zu bearbeitenden Teile!

Eine Arbeit, die wohl Jahrzehnte dauert...

  

... noch sooo viel Kuldur bisch oifach ferdich!!!

Jetzd frei i mi auf an Cidre oder besser zwoi oder drei.... À votre santé!!!

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FAZIT: Wir haben eine neue Region Frankreichs entdecken dürfen und wieder viele neue Eindrücke - und Bilder - sammeln können. Die Altstädte mit vielen sehenswerten Fachwerkhäusern und natürlich die beeindruckenden Kathedralen sind sicher eine Reise wert und man könnte sich noch Vieles genauer anschauen...