Kurzer Städtetrip vom 12.10. bis 15.10.2019
Der Wetterbericht sagte für dieses Wochenende spätsommerliche Temperaturen bis nahe 25°C voraus - also sofort nach einem Hotel gesucht und auch in der Nähe des Stadtzentrums von Bamberg fündig geworden!
Nach Ankunft am Nachmittag unternahmen wir denn gleich eine erste Erkundungstour durch das Weltkulturerbe Bamberg und seine Sehenswürdigkeiten.
Aber - wir waren nicht die Einzigen! Massen von Ausflüglern schoben sich durch die malerischen Gassen und über die Brücken...
Aber das Wetter war wirklich super und so konnten wir schon am ersten Tag schöne Bilder auf die Speicherkarten bannen...
Wir stiegen hoch zum Dom, zur Residenz, schauten vom Rosengarten über die Dächer der Stadt, bummelten am Ufer der Regnitz entlang und konnten das berühmte "Klein Venedig" im hellen Sonnenschein bewundern.
Das alte Rathaus - die bekannte Postkartenaufnahme in allen Werbeprospekten von Bamberg - auf der Oberen Brücke mit den sehenswerten Fresken wurde ausgiebig bewundert. Auch das davor befindliche Eiscafé wurde mit unserem Besuch beehrt - leckeres Eis und Eiscafé....
"Das" Bild aus Bamberg - das alte Rathaus auf der Oberen Brücke!
Bereits im frühen 11. Jhdt. führte hier eine Brücke über den Fluss. Das in der Mitte des 14. Jhdts. erbaute Rathaus wurde nach einer Brandkatastrophe 1440 von den Bürgern neu errichtet.
Baumeister Michael Küchel gestaltete es 1744-1756 im Stil des Barock und Rokoko um. Besonders die Fresken an den Außenwänden sind einmalig.
Auch der Rummel in der Sandgasse, wo ja die Leute zu Hunderten auf der Straße ihr Rauchbier trinken (muss man aber nicht unbedingt haben...) wurde kurz miterlebt, bevor wir noch zu einem Absacker in einem netten Biergarten an der Regnitz einkehrten. Wir zogen die Aufnahme alkoholischer und sonstiger Getränke im Sitzen vor...
Am nächsten Tag - Sonntag - wollten wir den Menschenmassen der Stadt entfliehen und fuhren lieber ins Bamberger Umland.
Als erstes Highlight ging es hoch auf die Burg Altenburg mit tollem Blick über das ganze Bamberger Land und die Stadt. Und wie auf Bestellung gab es auch noch buntes Herbstlaub - perfekt für unsere Herbstbilder!
Danach fuhren wir weiter nach Memmelsdorf zum Schloss Seehof, anschließend nach Ebrach zur Zisterzienserabtei mit Klosterkirche.
Der Kirchenraum war zwar "hinter Gittern", doch konnten wir durch das kunstvolle Schmiedeeisen doch noch den ein oder anderen Blick auf den prachtvollen Innenraum werfen. Auch hier beim Kloster gibt es normalerweise einen schönen Rosengarten, heute aber nur noch vereinzelte blühende Rest-Exemplare.
Nach der längst fälligen Kaffeepause tourten wir über kleine Sträßchen gemütlich wieder Richtung Bamberg und machten noch einen kurzen Halt auf der Burg Lisberg, die heute eine Winzerei beherbergt.
Danach war wieder die Suche nach einem Platz in einem der zahlreichen Gasthäuser in der Altstadt angesagt, wo man bei angenehm warmen Temperaturen sogar noch im Freien zu Abend essen konnte. Wie befürchtet, waren wir nicht die Einzigen mit diesem Anliegen... Aber ganz zünftig gab es dann doch noch echt fränkische Schäuferle im Biergarten.
Schloss Seehof wurde 1686 als Sommerresidenz der Bamberger Fürstbischöfe errichtet.
Die extravagante Kaskade mit ihren Wasserspielen und Sandsteinskulpturen von Ferdinand Tietz hatte allerdings "Ferien" - sie wird zur Zeit restauriert und war leider trockengelegt...
Immerhin gelangen uns mit einigen Verrenkungen Fotos ohne Baumaschinen und Absperrbänder!
Mit viel Geduld gab es doch das ein oder andere Bild, das vermuten lässt, wir seien allein unterwegs gewesen - doch weit gefehlt... busweise waren auch hier die Touristen "eingefallen"...
Sehr erfreulich: die Parkgebühr für den ganzen Tag betrug nur einen einzigen Euro und die Toilettenbenutzung war sogar kostenlos!!!
... aber das ist die Kosterkirche mit prunkvoller Ausstattung!
Die prachtvolle Klosteranlage, die erste rechtsrheinische Zisterziensergründung, ist eine Perle unter den fränkischen Baudenkmälern.
Die Klosterkirche mit ihrer farbenprächtigen Rosette gilt als das bedeutendste Werk der Frühgotik in Deutschland und ist einzigartig in ihrer klassizistischen Ausstattung!
Wir durften in der Mittagszeit leider nicht ins Innere des Gotteshauses
und die Farbenpracht der Rosette dokumentieren.
Die Burg Lisberg gab ja nun nicht viel her - dafür konnten wir noch diese tollen Passionsblumen-Blüten bewundern. Manche waren von bis zu 5 Bienen besetzt, die eifrig ihrer Lebensaufgabe, dem Pollensammeln, nachgingen.
Sie arbeiten nonstop in einer 7-Tage-Woche, man kann daraus schließen, dass sie wohl - noch - nicht gewerkschaftlich organisiert sind.
Am nächsten Tag besuchten wir noch weitere klerikale Highligts rund um Bamberg.
Es ging Main abwärts Richtung Bad Staffelstein und Lichtenfels, wo die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen imposant auf einem Hügel thronend schon von Weitem zu sehen war. Umgeben von ... ja, was wohl? Von einem riesigen Baugerüst, natürlich!!!
Auch das Kloster Banz - heute der Hans-Seidel-Stiftung gehörend und als eine Begegnungsstätte mit Seminarräumen genutzt - wurde angesteuert, bevor wir wieder ins Hotel nach Bamberg zurückfuhren.
Geplant war noch eine Schifffahrt auf der Regnitz und dem Main-Donau-Kanal, aber es gab Probleme mit einer Schleuse und das Schiff kam erst spät am Anleger an - zu spät, um noch eine weitere Tour zu fahren - schade, aber wir waren nicht die einzigen, die enttäuscht von dannen zogen...
Ein Trost-Schluck mit Campari Orange bzw. Martini durfte da nicht fehlen - und bei dem Wetter kamen wir uns vor wie in bella Italia!!
Der nächste Tag brachte leider schon wieder das Ende der Tour und Beginn der Rückreise - vorbei an Schloss Weissenstein bei Pommersfelden, das wir ja vor 3 Jahren schon im Rahmen unserer BMW-Clubtour besichtigt hatten - mit Stop in Rothenburg o.d.Tauber.
Auch hier waren noch Massen von Touristen (vor allem Selfie-Stick-bewaffnete Asiaten..."Europe within' 7 days"...) unterwegs!
Aber wir konnten auf der Stadtmauer fast um die ganze Stadt spazieren und immer wieder tolle Ausblicke genießen.
Und nach einem gemütlichen Kaffee, in der warmen Sonne sitzend und mit den berühmten "Schneeballen" bzw.Nussecken, ging es im strahlenden Sonnenschein zügig Richtung Heimat, während sich am Horizont bereits die von unserer Wetter-App angedrohte graue Wolkenwand heranschob.
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FAZIT: Auch in Deutschland kann man tolle Entdeckungen machen und viel erleben - man muss nur die richtigen Ecken ansteuern!